Covid-19: Amazon fordert in den USA bevorzugte Impfung – Vorwürfe in Deutschland

Da seine Mitarbeiter in der Krise wichtig seien, sollten sie zuerst geimpft werden, meint Amazon. Hierzulande wirft Verdi dem Konzern mangelnden Schutz vor.

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Amazon-Maskottchen Peccy tingelt durch das Logistikzentrum Frankenthal, um die Mitarbeiter:innen dort für den Sicherheitsabstand und weitere Vorkehrungen gegen das Corona-Virus zu sensibilisieren.

(Bild: Amazon)

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Amazon hat die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) darum gebeten, dass Mitarbeiter des Unternehmens bevorzugt gegen Covid-19 geimpft werden. In Deutschland sieht sich das Unternehmen derweil mit Vorwürfen mangelnden Infektionsschutzes in seinen Niederlassungen konfrontiert.

Die Mitarbeiter in den Amazon-Lagern, -Rechenzentren und Lebensmittelgeschäften sollten den Impfstoff so früh wie möglich bekommen, heißt es laut Wall Street Journal in einem Brief des Online-Einzelhändlers an das CDC. Amazon meint, dass seine 800.000 Mitarbeiter in den USA in der Krise eine wichtige Aufgabe übernommen haben und zumeist nicht im Homeoffice arbeiten könnten.

In den USA hat der von den Unternehmen Biontech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff kürzlich eine Notfallzulassung erhalten. Das CDC weist darauf hin, dass nicht sofort ausreichend viele Impfdosen für alle Menschen in den USA verfügbar seien. Zu den Menschen, die zuerst geimpft werden, sollten laut CDC jene gehören, die im Gesundheitswesen oder in wichtigen Branchen arbeiten, jene mit hohem Risiko für schwere Covid-19-Folgerkrankungen und Menschen im Alter ab 65 Jahren.

Amazon steht damit laut dem Bericht nicht allein. Auch Führungskräfte aus der Lebensmittel-, Restaurant-, Luftfahrt- und Versorgungsindustrie hätten argumentiert, ihre Mitarbeiter seien wichtig dafür, dass die Wirtschaft funktioniert und gleichzeitig einem höheren Risiko ausgesetzt seien, dem Virus ausgesetzt zu sein.

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres hatte Amazon weltweit fast 430.000 neue Mitarbeiter eingestellt und die eigene Belegschaft damit um 50 Prozent erhöht. Der US-Onlinehändler gilt als einer der Gewinner der Corona-Krise.