Creative beißt sich an Apples Marktdominanz die Zähne aus

Rund 100 Millionen US-Dollar hatte der MP3-Spezialist Creative Technology im vergangenen Jahr in Marketing-Maßnahmen investiert, um Apple vom Musikplayer-Thron zu stoßen. Die Bilanz fällt jedoch bescheiden aus.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der MP3-Spezialist Creative Technology hat den Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006 (Ende: 30. September) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 375,1 Millionen US-Dollar gesteigert. Beim ohnehin schon mageren Nettogewinn musste das Unternehmen hingegen einen Rückgang um 31 Prozent auf 8,2 Millionen US-Dollar hinnehmen, was 10 Cent je Aktie entspricht. Ohne die Berücksichtigung von Sonderposten wäre der Nettoertrag sogar auf lediglich 1,3 Millionen US-Dollar geschrumpft.

Das in Singapur beheimatete Unternehmen leidet vor allem unter der dominierenden Rolle Apples auf dem Markt für mobile MP3-Player: Während Creative in den traditionell starken Monaten Oktober bis Dezember weltweit 2,6 Millionen Geräte absetzen konnte, verkaufte der kalifornische Computerhersteller im selben Zeitraum rund 14 Millionen iPods. Creatives größter Absatzmarkt im abgelaufenen (Weihnachts-)Geschäftsquartal war Europa, wo 48 Prozent der Umsätze erwirtschaftet wurden (plus 9 Prozent), gefolgt von den USA mit 37 Prozent (minus 5 Prozent).

In dem von Creative-Chef Sim Wong Hoo vor gut einem Jahr ausgerufenen MP3-Player-Krieg hat sich das Unternehmen offenbar inzwischen mit der Rolle des zweiten Siegers abgefunden. Insgesamt 100 Millionen US-Dollar investierte Creative im vergangenen Jahr vorrangig in den USA in Marketing-Maßnahmen, um Apple vom Musikplayer-Thron zu stoßen. "Obwohl wir nicht die Nummer eins geworden sind, sind wir aber immerhin noch die Nummer zwei", erklärte ein deutlich weniger martialisch gestimmter Sim Wong Hoo jetzt in einer Investoren-Telefonkonferenz. (pmz)