Curiosity: Bug legt Mars-Rover lahm

Nach einem Softwarefehler hat sich der Mars-Rover Curiosity erneut in den Sicherheitsmodus verringerter Aktivität versetzt. Das Problem sei aber erkannt und könne einfach behoben werden.

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Bereits direkt unter der Oberfläche ist der Mars nicht rot.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS/ASU)

Nach einem neuerlichen Softwarefehler befindet sich der Mars-Rover Curiosity wieder im Sicherheitsmodus. Das teilte die US-Weltraumagentur NASA mit, beruhigte aber gleichzeitig: Der ursächliche Bug sei bereits gefunden und könne einfach behoben werden. Eine falsche Datei sei vom Schutzmechanismus auf ihre Größe untersucht worden und als die, logischerweise, nicht stimmte, sei der Sicherheitsmodus aktiviert worden. Die schuldige Datei könne nun einfach gelöscht werden und man wisse auch, wie der Fehler in Zukunft verhindert werden könne.

Bereits Anfang März hatte ein Speicherproblem den Rover für einige Zeit lahmgelegt. Die Kontrolle über das Gerät musste dann der redundante Zweitcomputer übernehmen. Inzwischen ist der erste Computer aber wieder hergestellt und steht als Backup zur Verfügung, teilte die NASA mit. In ein paar Tagen soll der Rover den erneuten Sicherheitsmodus hinter sich haben. Ab dem 4. April werden dann für vier Wochen keine Steuerungsbefehle an den Rover gesendet. In dieser Zeit befindet sich der Mars von der Erde aus gesehen direkt hinter der Sonne und es soll vermieden werden, dass Interferenzen die Übertragungen korrumpieren.

Hydratisierte Minerale bilden Strukturen an der Oberfläche.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS/ASU)

Während Curiosity auf dem Mars weiter mit solchen Problemen zu kämpfen hat, informierte die NASA über weitere wissenschaftliche Erkenntnisse. So untersucht Curiosity seit Missionsbeginn Spuren von Hydratisierung an der Marsoberfläche. Für diesen chemischen Prozess sind Wassermoleküle nötig. An Curiositys gegenwärtigem Standort stellen die Instrumente des Rovers demnach mehr Wasser fest, als vorher auf seiner Route. Die hydratisierten Minerale bilden an der Oberfläche deutliche Muster.

Erst vergangene Woche hatten die Wissenschaftler erläutert, dass auf dem Mars einst Leben möglich war. Das hatte die Untersuchung einer Gesteinsprobe ergeben, die wichtige Zutaten für die Entstehung von Leben zutage förderte. Am Standort von Curiosity habe es einmal Wasser gegeben, das so rein war, dass ein Mensch es hätte trinken können. Wann das jedoch der Fall war, konnten sie noch nicht eingrenzen.

Vor dem Wochenende hat die NASA außerdem ein überarbeitetes Foto des eigentlichen Reiseziels von Curiosity veröffentlicht. Aeolis Mons ist ein Berg im Gale Krater, an dessen Hängen Curiosity die Bodenbeschaffenheit untersuchen soll. Der Panoramaaufnahme des 5000 Meter hohen Berges wurden die Teile des Himmels, die nicht fotografiert worden waren, per Extrapolation hinzugefügt.

Aeolis Mons (10 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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Informationen der NASA