Cyber-Attacke auf Metro: Langsame Wiederherstellung

Langsam kommen die IT-Systeme des Großhändlers Metro AG wieder an den Start. Die Filialen bleiben geöffnet. Die Lage bleibt dennoch ein wenig chaotisch.

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(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

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Der Großhändler Metro bringt die IT-Systeme nach einem Cyber-Angriff in der vergangenen Woche langsam wieder ans Laufen. Sensible Daten seien nicht abgezogen worden. Der Filialbetrieb kann weitergehen, wenn auch weiterhin mit einigen Einschränkungen. Leere Regale seien jedoch keinesfalls zu befürchten, betont das Unternehmen.

Wie heise online heute aus Unternehmenskreisen erfuhr, sind inzwischen weltweit wieder etwa ein Drittel aller Filialen online. Der Einlass in die "Stammfiliale" von Kunden könne wieder per Zugangskarte erfolgen, lediglich bei Fremdfilialen sei noch der Gang zum Schalter nötig.

Die Zahlung vor Ort sei sowohl mit Karte als auch in bar möglich. Zahlung auf Rechnung mit Kreditlinien steht jedoch noch immer nicht bereit, dasselbe gilt auch für Zahlungen bei Online-Bestellungen.

Die elektronischen Preisschilder seien noch außer Funktion. Aktionswaren würden jedoch inzwischen mit Fähnchen mit den Preisen ausgezeichnet, meldet die Metro AG auch auf ihrer Webseite.

Wie aus dem Unternehmen zu vernehmen ist, klappt die Warenversorgung der Filialen. Die Mitarbeiter prüften die Lager manuell und lösten die Bestellungen nach Bedarf aus. Anders, als zunächst befürchtet, drohten daher keinesfalls leere Regale. Die Kunden müssten daher keine Warenknappheit befürchten. Es verdeutlicht sich jedoch, dass die Hoffnung, diese Woche bereits wieder vollständig zum Normalbetrieb zurückzukehren, sich zerschlagen hat.

Bis jetzt war jedoch noch unbekannt, ob und in welchem Umfang bei dem Cyber-Angriff Daten abhandengekommen sind. Es wurden offenbar Mitarbeiterdaten aus dem Active Directory abgegriffen – dazu gehören in der Regel Namen, dienstliche E-Mail-Adressen und dienstliche Telefonnummern; falls Mitarbeiter ein Foto in ihr Profil gespeichert hatten, wäre auch das abgreifbar gewesen.

Sensible private Daten von Mitarbeitern, Kunden- oder Lieferantendaten seien hingegen nicht abgeflossen. Die betroffenen Mitarbeiter habe das Unternehmen unseren Quellen nach über das Datenleck informiert und auch die zuständigen Datenschutzbeauftragten und Behörden.

Vor einer Woche wurde bekannt, dass das Großhandelsunternehmen Metro AG Opfer eines Cyber-Angriffs wurde. Weltweit kam es dadurch zu Störungen auch in den Filialen. Am vergangenen Wochenende zeigte sich in einer Filiale vor Ort hingegen ein eher chaotisches Bild. Etwa die Einlassprüfung fand rein manuell statt, sodass die Warteschlange bis zum Kundenparkplatz zurückreichte.

(dmk)