Cyber-Terror auch gegen deutsche Web-Sites

Auch Anbieter in Deutschland scheinen ins Visier von DoS-Attacken zu kommen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach den Denial-of-Service-Attacken auf diverse amerikanische Web-Sites in den letzten Tagen scheinen nun auch Anbieter in Deutschland ins Visier der Cyber-Vandalen zu kommen: Das Internet-Angebot der lokalen Kölner Telefongesellschaft NetCologne wurde Ziel eines Angriffs.

NetCologne teilt auf der eigenen Web-Seite und in einer E-Mail an alle Kunden mit, dass es am Donnerstag und Freitag beim Internet-Zugang über NetCologne "teilweise zu dramatischen Behinderungen" gekommen sei. Unbekannte hätten ähnliche Attacken wie in den USA auf die Systeme des Unternehmens versucht: "Aus diesem Grund hatten Sie zeitweise keinen oder nur verminderten Zugang zum Internet."

Nach den Angaben in der E-Mail von NetCologne hat die Firma den Urheber der Attacken aber feststellen können: Sie seien alle von einem Rechner an einer deutschen Universität über das DFN (Deutsches Forschungsnetz) gekommen. Nachdem sich die Attacken wiederholten, habe man die Verbindung zum DFN unterbrochen, die Betreiber informiert und Strafanzeige gegen den Täter gestellt. Offensichtlich handelt es sich aber um einen Trittbrettfahrer und nicht um dieselben Angreifer wie in den USA, da bislang noch keine Attacken auf amerikanische Sites aus Deutschland bekannt wurden.

Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt inzwischen vor DoS-Attacken auf Server in Deutschland. Stafan Wolf, Referatsleiter im BSI, erklärte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, er rechne damit, dass die Sabotage-Welle auch in die Bundesrepublik überschwappe. Wehren könne man sich gegen die Angriffe allerdings schwer, meinte Wolf: "Der Bösewicht ist kaum auszumachen." (jk)