Cybervorfall: IT-Dienstleister Atos angeblich Opfer von Datendiebstahl
Die Cybergang Spacebears behauptet, beim Cybersicherheits- und Cloud-Unternehmen Atos Daten kopiert zu haben. Atos findet keine Belege.
Eine Online-Bande namens Spacebears behauptet, bei dem französischen IT-Sicherheits- und Cloud-Unternehmen Atos eingebrochen zu sein und dort Daten kopiert zu haben. Das Unternehmen hat bislang keine Belege für einen solchen Datendiebstahl gefunden. Atos hat eigenen Angaben zufolge weltweit etwa 82.000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 10 Milliarden Euro.
Der Darknet-Auftritt von Spacebears zeigt einen Eintrag, der auf das Wochenende datiert und in dem ein Countdown die Veröffentlichung der angeblich erbeuteten Daten in recht genau einer Woche ab dem Meldungszeitpunkt androht. In der "Dateiliste" geben die Kriminellen an, die Unternehmensdatenbank kopiert zu haben. Welche genau und was für Daten darin enthalten sein sollen, erörtern sie nicht.
Atos findet keine Einbruchsspuren
In einer Stellungnahme erklärt Atos, keine Hinweise für einen Einbruch entdeckt zu haben. "Am 28. Dezember hat die Ransomware-Gruppierung Spacebears behauptet, eine Atos-Datenbank kompromittiert zu haben. Zum jetzigen Zeitpunkt hat die initiale Analyse keine Beweise einer etwaigen Kompromittierung oder Ransomware von irgendwelchen Atos/Eviden-Systemen in jedwedem Land gezeigt, und keine Lösegeldforderung wurde bislang empfangen", erklärt das Unternehmen dort.
"Nichtsdestotrotz nimmt Atos solche Behauptungen sehr ernst. Das Cybersicherheitsteam untersucht die Situation aktiv und Updates werden geliefert, wenn es Änderungen an den vorstehenden Informationen gibt", führt Atos weiter aus.
Nach eigenen Angaben ist Atos eines der führenden Unternehmen, das sich mit der digitalen Transformation beschäftigt. Es ist in 69 Ländern aktiv. Die Dienstleistungen reichen von Cybersicherheit über Cloud-Dienste hin zu High-Performance-Computing, gibt Atos an. Atos ist auch im KRITIS-Umfeld aktiv.
Ransomware-Gangs bleiben weiter sehr aktiv. Zuletzt gab es jedoch öfter auch behauptete digitale Einbrüche in Unternehmen, für die keine Beweise gefunden wurden und bei denen es zu keinen Veröffentlichungen sensibler Daten kam.
(dmk)