DGB: Anspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice eindeutig zu wenig

Arbeitsminister Heil plant einen Rechtsanspruch auf 24 Tage Homeoffice, wobei Arbeitgeber mitreden dürfen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert den Plan.

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DGB: Anspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice eindeutig zu wenig

(Bild: Pheelings media / Shutterstock.com)

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  • dpa

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein Recht auf Homeoffice als unzureichend kritisiert. "Der geplante Rechtsanspruch von lediglich bis zu 24 Tagen ist eindeutig zu wenig. Das bedeutet gerade einmal einen Anspruch von einem Tag mobiler Arbeit alle zwei Wochen", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Dem Bedürfnis vieler Beschäftigter werde das kaum gerecht. "Ein solcher Minimalanspruch ist eine Konzession an die Arbeitgeber, die bei dem Thema immer noch blockieren."

Nach dem Gesetzentwurf von Heil sollen Beschäftigte künftig einen Rechtsanspruch auf mindestens 24 Tage Homeoffice im Jahr bekommen. Ein Arbeitgeber soll den Wunsch nach mobiler Arbeit nur ablehnen dürfen, wenn es dafür organisatorische oder betriebliche Gründe gibt. Außerdem will der Bundesarbeitsminister Arbeitnehmer im Homeoffice vor überlangen Arbeitszeiten schützen.

"Es ist gut, dass Bundesminister Hubertus Heil jetzt Nägel mit Köpfen macht, um selbstbestimmtes mobiles Arbeiten zu fördern und gleichzeitig den Schutz der Beschäftigten zu verbessern. Der geplante Anspruch auf Homeoffice ist ein wichtiger Meilenstein für die Arbeit der Zukunft", sagte Hoffmann. Er gehe aber nicht weit genug. Ein deutlicher Fortschritt seien dagegen die Gestaltungsoptionen für Tarifvertrags- und Betriebsparteien.

"Grundsätzlich gilt: Mobiles Arbeiten muss für Beschäftigte zu besseren Bedingungen möglich, aber immer freiwillig sein", betonte Hoffmann. "Es darf nicht passieren, dass Arbeitgeber über Privaträume ihrer Beschäftigten verfügen und Büros im Betrieb einfach wegrationalisieren. Das muss unmissverständlich klar sein."

(tiw)