IFA

DMB hilft DAB

Die Zukunft des digitalen Radiostandards DAB steht in den Sternen. Rettung naht vielleicht durch die multimediale Umnutzung des Netzes.

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Von
  • Sven Hansen

Während die Digitalisierung des Fernsehens stetig voranschreitet, behauptet das analoge UKW-Radio auch zur diesjährigen IFA unangefochten seinen Platz. Trotz der Umbenennung des seit den 80er-Jahren mit öffentlichen Geldern aufgebauten Digital-Audio-Broadcasting-Netzes (DAB) ins konsumentenfreundliche "DigitalRadio" ist der Standard beim Verbraucher bisher nicht angekommen.

Per Digital Multimedia Broadcasting (DMB) können parallel zum DAB-Radio beliebige Daten übermittelt werden. Der DMB-Standard ist auch für die mobile TV-Versorgung zur WM 2006 hoch im Kurs. Da in Südkorea Fernsehen via DMB schon im Regelbetrieb läuft, kann man zum Beispiel bei Samsung (Halle 1.1, Stand 102) lauffähige DMB-TV-Empfänger in Form von Handys oder einer Digi-Cam bewundern.

DMB steht damit in Konkurrenz zum DVB-H-Standard, für den es ob der ungeklärten Frequenz-Situation bis zum Anpfiff der WM 2006 knapp werden dürfte. Die DMB-Frequenzen sind demgegenüber schon bundesweit geregelt und eine flächendeckende Indoor-Versorgung ließe sich durch die Steigerung der Sendeleistung des bestehenden Netzes erreichen. Unterstützung erhält das System Insider-Kreisen zufolge auch durch die Automobilindustrie, die das fast flächendeckende Netz als Datenkanal in Oberklasse-Fahrzeuge nutzen möchte. Sollte DMB tatsächlich zum mobilen TV-Standard avancieren, dürfte die Zukunft des DAB-Netzes gesichert sein. (sha)