Das Auto am heimischen PC ummelden

Die Bundesdruckerei und das eIdentity Labor demonstrieren, wie auch Autos eine sichere Identität im Netz erhalten können. Elektronische Kfz-Scheine und -Nummernschilder könnten dem Schlangestehen im Straßenverkehrsamt ein Ende bereiten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Bundesdruckerei und das eIdentity Labor zeigen auf der CeBIT (Halle 9, D80) eine Einsatzmöglichkeit für den elektronischen Personalausweis. Zusammen mit dem elektronischen Kfz-Schein und dem elektronischen Nummernschild kann dabei das Ummelden des Autos vom heimischen PC aus erfolgen.

Das Ummelden von Autos ist aufwendig und kostet viel Zeit und Nerven. Bald könnte das Schlangestehen auf der Meldestelle und der Gang zum Schildermacher der Vergangenheit angehören, wenn sich das Szenario der Fraunhofer-Forscher durchsetzt: Zunächst legt der Fahrzeuginhaber seinen Personalausweis auf den kontaktlosen Kartenleser, der am PC angeschlossen ist. Über Windows CardSpace wird ihm alsdann von einem ID-Provider eine elektronische Identitätsbescheinigung ausgestellt, die der dem zentralen Kfz-Meldeportal schickt. Sind Name und Adresse vom Portal akzeptiert worden, fordert dieses den Nutzer auf, den elektronischen Kfz-Schein auf das Lesegerät zu legen. Wie der Personalausweis, so enthält auch der Kfz-Schein einen kontaktlosen Chip, außerdem ein Stück e-Paper, auf dem das aktuelle Kennzeichen angezeigt wird.

Die digitale Meldestelle fragt noch, ob ein Wunschkennzeichen zugeteilt werden soll und bucht diese Sonderleistung von einer ebenfalls kontaktlosen EC-Karte oder Geldkarte ab. Danach schickt sie über eine sichere Datenverbindung die neue Kfz-Nummer zum Kfz-Schein, der die Nummer anzeigt. Über eine GSM- oder UMTS-Verbindung wird gleichzeitig das elektronische Kfz-Kennzeichen am Wagen geändert, das im Gegensatz zu den üblichen Prüfplaketten einen TÜV-Stempel in Form eines QR-Codes trägt. Das Kennzeichen selbst ist tief in die Fahrzeugelektronik integriert. Wird es abgeschraubt oder überklebt, wird der Wagen mit dem bereits auf der letzten CeBIT gezeigten System Secu-Start erst entschleunigt und dann gestoppt, beziehungsweise kann gar nicht erst starten.

Neben dem minimalen Zeitaufwand loben die Beteiligten, dass unnötige Teilprozesse wie das Drucken von neuen Kfz-Scheinen und das Anfertigen von Kfz-Kennzeichen vermieden werden. Die Einfachheit hat allerdings ihren Preis, denn der elektronische Kfz-Schein müsste in der auf der CeBIT vorgestellten Form bei der Bundesdruckerei hergestellt werden, die auch unsere aktuellen Führerscheine produziert. (Detlef Borchers) / (ssu)