Computex

Das Thema "Kampf dem Cyber-Terror" beherrscht die Messe

Mit Blick auf die Terroranschläge in den USA hat die Technologiebranche die Bundesregierung zum Kampf gegen die weltweite Computerkriminalität aufgerufen.

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  • Von Daniela Wiegmann
  • dpa

Mit Blick auf die Terroranschläge in den USA hat die Technologiebranche in Deutschland die Bundesregierung zum Kampf gegen die weltweite Computerkriminalität aufgerufen. "Kritische Infrastrukturen werden computergestützt gesteuert und sind entsprechend angreifbar durch Cyber-Attacken", warnte der Vizepräsident des Branchenverbandes der Computer- und Telekommunikationsindustrie in Deutschland, BITKOM, Willi Berchtold zum Auftakt der Systems. Die Sicherheit von Datennetzen ist das zentrale Thema auf der Messe, die als wichtigstes Branchentreffen in Deutschland nach der CeBIT in Hannover gilt.

Entgegen dem allgemeinen Trend – angesichts sinkender Gewinne hatten mehrere Unternehmen ihren Messeauftritt bei der Systems abgesagt, insgesamt ging die Zahl der Aussteller um 16 Prozent auf gut 2700 zurück – ist die Zahl der Aussteller, die Sicherheitslösungen anbieten, deutlich gestiegen. Statt bahnbrechender Neuheiten stehen die Waffen gegen den Cyber-Krieg im Mittelpunkt des Interesses: "Das ist das Thema, was die Branche derzeit am meisten bestimmt", sagte Berchtold. Trotz der Schreckensmeldungen über Viren und E-Mail-Würmer sei die Sicherheit von Computern in vielen Unternehmen noch immer ein wunder Punkt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland seien den Angriffen schon einmal zum Opfer gefallen.

Durch die Terroranschläge vom 11. September und die Milzbrand-Fälle in den USA ist die Furcht vor dem Cyber-Terror gewachsen. "Speziell Unternehmen, die mit Geld und sensiblen Informationen arbeiten, werden nervös", sagt Peter Häufel von dem Unternehmen Internet Security Systems. Während die meisten anderen Unternehmen der Branche über sinkende Gewinne oder Verluste stöhnen, hatte das Unternehmen nach Angaben von Häufel das beste Quartal der Geschichte. Die Deutsche-Post-Tochter Signtrust geht davon aus, dass viele Unternehmen ihre geplanten Investitionen im Bereich Sicherheit nun vorziehen. Dies werde auch der digitalen Signatur für den Schriftverkehr im Internet zum Durchbruch verhelfen.

Der Rest der Branche kann derzeit aber nur von konsumfreudigen Kunden träumen. Noch auf der CeBIT in Hannover hatten viele Firmen die gebremsten Zuwachsraten als kurzfristige Wachstumsdelle abgetan. Bei dem Wiedersehen in München müssen sie eingestehen, dass die Rekordzuwächse der letzten drei Jahre auf absehbare Zeit vorbei sind. (Daniela Wiegmann, dpa) / (jk)