Das Übersetzer-Megafon: Multisprach-"Megahonyaku" für Notsituationen
Panasonic hat ein Megafon entwickelt, das Sprache automatisch übersetzen kann.
Wenn sich Behörden wie Feuerwehr oder Polizei in Notsituationen gegenüber größeren Gruppen verständlich machen wollen, nutzen sie üblicherweise ein Megafon zur Sprachverstärkung. Doch was, wenn die Einsatzkräfte nur ihre Muttersprache sprechen, aber auch Touristen oder Ausländer informieren müssen? Gegebenenfalls schlechtes Englisch eines Nichtmuttersprachlers dürften viele der Adressaten schlicht nicht verstehen – und im Stress geht so manche Silbe gerne unter.
Da müsste doch eine technische Lösung her, dachte sich der japanische Elektronikkonzern Panasonic. Er hat nun zunächst für den einheimischen Bedarf ein Megafon namens "Megahonyaku" mit einer Übersetzungsfunktion entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Übersetzen per Megafon"). Das Gerät, das über einen integrierten Minicomputer mit Touchscreen verfügt, kann derzeit Japanisch in Englisch, Chinesisch sowie Koreanisch übertragen und dann gut hörbar ausgeben.
Dazu muss der Benutzer lediglich ins Mikrofon sprechen. Das Megafon verfügt über eine Spracherkennung. Die Übersetzung wird anschließend von einer Computerstimme über Lautsprecher verbreitet. Aktuell versteht es allerdings nur rund 300 japanische Phrasen – ein Universalübersetzer ist das "Megahonyaku" (noch) nicht.
Die ersten Geräte sind im Dezember 2016 in Japan an Pilotkunden ausgeliefert worden. Bis 2018 sollen bis zu 10.000 Einheiten an Flughafenbetreiber, Bahngesellschaften oder touristische Einrichtungen gehen. Das System wird im Rahmen eines Mietmodells ausgeliefert (rund 180 Euro im Monat) und verspricht dank Cloud-Anbindung ständige Verbesserungen. Weitere Sprachen wie Russisch könnten dementsprechend später hinzukommen. Erste Tests mit Polizeibehörden und Bahnunternehmen liefen laut Angaben von Panasonic positiv.
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(bsc)