Tipps, Tricks und Anekdoten für Apple-Entwickler: Das war die heise MacDev 2019

Seite 4: Weichere Themen

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In der Keynote des zweiten Tages kündigte Andy Abgottspon von hazu.io an, Entwickler müssten sich von bekannten Paradigmen verabschieden und sich für neue Techniken wie Webdienste anstelle von nativen Apps, AR und VR öffnen.

Andy Abgottspon skizzierte in seiner Keynote "neue Realitäten".

(Bild: Thomas Kaltschmidt)

Der erfahrene GUI-Designer Atila Taskiran, der schon viele Apps zu ihrem Vorteil umgestaltet hat, erzählte in seinem Vortrag anhand von gelungenen und abschreckenden Beispielen, welch hohen Einfluss die ästhetische Gestaltung auf die Glaubwürdigkeit von App-Inhalten hat. Er bat die anwesenden Entwickler nicht nur, auf die Bedienoberfläche viel Wert zu legen, sondern gab auch Tipps, wie man sie übersichtlicher und eingängiger gestaltet, etwa durch das Zusammenfassen und Ordnen von Elementen, durch das gezielte Verwenden von Weißraum und Farben.

Atilla Taskiran über gutes und schlechtes GUI-Design.

(Bild: dpunkt)

Max Seelemann, CEO von Ulysses, schilderte, wie viel Zeit vergeht, bis eine neue Release auf dem Markt erscheint und welche Schritte er dabei essenziell findet. Sein Team und er haben einen minutiösen Plan entwickelt, mit dem sie sicherstellen, nichts Wichtiges zu vergessen, schließlich gibt es neben dem Einreichen der App zum Review bei Apple noch allerhand mehr zu tun – bei Ulysses sind das ingesamt 180 Aufgaben, zum Beispiel Pressemitteilungen schreiben, Screenshots anfertigen, Bedienungsanleitung in Fremdsprache übersetzen, Kontrollschleifen, Qualitätstests, Schulung der Support-Mitarbeiter und so weiter. Seelemann schilderte, dass sein Unternehmen es mit diesen Schritten geschafft habe, im chinesischen App Store von Platz 40 auf Platz 2 zu klettern. Die anwesenden Entwickler schrieben fleißig mit.

Auch Nelli Hergenröther editierte keine Code-Schnipsel auf der Bühne. Die Geschäftsführerin der Berliner Agentur Evenly, die unter anderem Apps für den Fernsehsender Arte entwickelt, berichtete von Schätzungen in der agilen Software-Entwicklung – ein Thema, das viele anwesende Entwickler sehr interessierte, den in der Regel muss jeder Schätzungen abgeben, ob gegenüber dem Kunden, dem Chef oder externen Stakeholdern, zum Zeit- oder zum Kostenaufwand und zum Fertigstellungstermin der App, und das möglichst verbindlich. Dabei liegen Entwicklern genau solche Fragestellungen weniger, sie wollen lieber Code schreiben. Hergenröther gab ihnen auf der heise MacDev Handreichungen, wie man halbwegs genau schätzt, um späteren Ärger zu vermeiden.

Peter Kolski, vor einem Jahr unter großem PR-Tamtam von Apple-Chef Tim Cook für seine gelungene Umsetzung der MauAR-App gelobt, hatte Rezepte für erfolgreiches Augmented Reality im Gepäck. Björn Linder von EnBW erklärte den Umgang mit der NFC-Technik im iPhone, mit den zugehörigen Apple-Zertifikaten und dem Einbinden von NFC-Chips in Kurzbefehlen. In einem zweiten Vortrag beleuchtete er außerdem das neue RealityKit-Framework für AR-Apps. Heise-Justiziar und Datenschutzexperte Joerg Heidrich erklärte, wie Entwickler vermeiden, die DSGVO zu verletzen – immerhin drohen hohe Bußgelder. Richard Kurz ließ für einen Vortrag lang Mac & i mit Make fusionieren und zeigte gelungene Mikrocontrollerprojekte mit dem Mac.