Das weltweite Musikgeschäft schrumpft weiter

Der Gesamtumsatz mit Musik ist nach Angaben des internationalen Verbands der Musikindustrie im vergangenen Jahr weiter um 8 Prozent geschrumpft. Downloads und andere digitale Produkte machen inzwischen ein knappes Drittel des Geschäfts aus.

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Der weltweite Umsatz mit Musik ist im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 15,9 Milliarden US-Dollar (11,3 Milliarden Euro) gesunken, zitiert der britische Guardian aus dem Jahresbericht der Musikindustrie, den der internationale Branchenverband IFPI am Dienstag fertiggestellt hat. Im Kerngeschäft mit Tonträgern – hauptsächlich CDs – ist der Einbruch mit 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 10,4 Milliarden US-Dollar (7,4 Milliarden Euro) noch stärker ausgefallen, während die Umsätze mit Downloads und Streaming um gut 5 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro) zulegten.

Der Digitalbereich trägt damit 29 Prozent zum Gesamtumsatz der Branche bei. Zwar legt der Bereich weiter zu, doch sind die Zeiten des rasanten Wachstums inzwischen vorbei – die Zuwachsrate hat sich 2010 halbiert. Den anhaltenden Verfall des CD-Geschäfts kann der Digitalbereich weiterhin nicht kompensieren. Die Branche schrumpft insgesamt und macht dafür auch die unrechtmäßige Verbreitung von Musik im Internet verantwortlich.

Die beiden größten Märkte Japan und die USA tragen dem Bericht zufolge die Hauptlast. In Japan brach der Umsatz um über 8 Prozent ein, in den USA um 10 Prozent. Das US-Geschäft mit Tonträgern musste gar einen Rückgang von 20 Prozent verkraften. Gleichzeitig stagniert das Wachstum des Digitalbereichs in den Vereinigten Staaten bei etwas über 1 Prozent. Auch in Großbritannien, dem bisher drittgrößten Musikmarkt, ging der Umsatz um 11 Prozent zurück.

Inzwischen hat Deutschland die Briten als drittgrößter Musikmarkt überholt, heißt es beim Guardian. Der Bundesverband Musikindustrie (BMVI) wird die Jahresbilanz der deutschen Musikbranche Mitte April in Berlin vorstellen. (vbr)