Delivery Hero: EU eröffnet Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverstöße

Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Delivery Hero eingeleitet. Der Verdacht: wettbewerbswidrige Absprachen zulasten von Kunden und Mitarbeitern​.

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Hauptquartier von Delivery Hero in Berlin-Mitte.

(Bild: Delivery Hero)

Lesezeit: 1 Min.

Nach langen Vorermittlungen hat die EU-Kommission nun eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den Lieferdienst Delivery Hero eingeleitet. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob Delivery Hero mit dem einstigen Konkurrenten Glovo mit Sitz in Spanien Absprachen getroffen hat.

Die EU-Kommission sieht den begründeten Verdacht, dass die Unternehmen nicht nur Geschäftsgebiete abgesprochen haben, sondern sich auch gegenseitig kein Personal abwerben wollten. Darüber hinaus sollen sie Geschäftsgeheimnisse miteinander geteilt haben.

Die Vorermittlungen zu dem jetzt formell eröffneten Verfahren zogen sich seit 2022 hin. Die EU-Kommission hatte mithilfe der Wettbewerbsbehörden in Deutschland und Spanien die Büros der beiden Firmen durchsuchen lassen. Delivery Hero hatte ab 2018 einen Minderheitsanteil an Glovo erworben und 2022 die Mehrheit an dem Unternehmen übernommen.

EU-Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager betonte: "Wenn sich der Verdacht bestätigt, können solche Verhaltensweisen eine Verletzung der EU-Wettbewerbsregeln mit potenziell negativen Effekten für Preise und Auswahl von Verbrauchern und den Möglichkeiten für Arbeitnehmer ergeben." Alle drei Vorwürfe könnten empfindliche Strafen nach sich ziehen – bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes pro Verstoß.

(vbr)