Dell Technology World: Die Cloud im eigenen Rechenzentrum
Im Rahmen der Dell Technology World präsentierten Dell und VMware ihre VMware Cloud on Dell EMC. Mit ihr soll das lokale RZ wie eine Public Cloud funktionieren.
- Harald Weiss
- Moritz Förster
Auf der diesjährigen Kundenveranstaltung Dell Technologies World in Las Vegas stellten CEO Michael Dell und VMware-CEO Pat Gelsinger ihr neues Cloud-Konzept vor. Unter dem Namen VMware Cloud on Dell EMC bietet der Konzern eine hyperkonvergente Infrastruktur an. Sie ist zwar im Rechenzentrum des Kunden installiert, aber er bezahlt sie genauso wie eine Public Cloud nach Nutzung. Dell und VMware übernehmen den kompletten In-House-Betrieb sowie die gesamte Administration.
Cloud rückt näher ans eigene Rechenzentrum
Das Konzept ähnelt den früheren Business-Modellen des RZ-Outsourcing – allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Dells Systeme enthalten eine vorinstallierte Public-Cloud-Anbindung, beispielsweise an Azure oder AWS. Das alles basiert auf VMwares Cloud Foundation. Laut Gelsinger steht dem Kunden damit eine Hybrid Cloud zur Verfügung, bei der er seine Workloads nahtlos zwischen den eigenen Rechenzentren und der Public Cloud hin- und herschieben kann.
„Einerseits geht der technologische Trend hin zu immer komplexeren Infrastrukturen, andererseits geht der IT-Management-Trend hin zu einer einfacheren Administrierbarkeit“, meint Tom O’Reilly, Dells CTO-EMEA für Hybrid Cloud und Converged Infrastructure. Das bedeutet, dass die neue verteilte Infrastruktur eine einfache Management-Oberfläche benötigt, bei der VMware sein Software-defined-Datacenter um die Komponente Public Cloud erweitert. Unter der Bezeichnung Dell Technologies Cloud haben die Konzerne eine solche Systemoberfläche entwickelt, mit der sich sowohl das eigene Rechenzentrum, als auch unterschiedliche angeschlossene Public Clouds einheitlich verwalten lassen.
Dells integrierter Ansatz für On-Premises- und Off-Premises-Systeme ist die Antwort auf Amazons Outposts – nur in umgekehrter Richtung. Während AWS mit eigener Hardware in das lokale Rechenzentrum vordringt, bindet bei Dell die eigene Hardware zusammen mit VMwares Software an die Cloud an. Microsoft nutzt Dells neue Infrastruktur bereits und will sie auch im Rahmen von Azure mit anbieten. De facto steigt Microsoft damit ins RZ-Hardware-Geschäft ein, in dem es Dells VxRail-Systeme als Private-Cloud bei seinen Kunden installiert. „Die Kunden fordern schon seit langem eine nahtlose Verbindung von der Private und der Public Cloud“, sagte Microsoft-CEO Satya Nadella, der sich später zu Michael Dell und Pat Gelsinger hinzugesellte.
Alle Endgeräte unter einem Dach
Eine weitere Neuigkeit war Unified Workspace. Dabei handelt es sich um einheitliche und umfassende Deployment- und Management-Tools für eine einfache und sichere Administration aller Dell-Endgeräte. Das neue Management-System basiert auf VMwares Workspace ONE, umfasst aber außerdem noch die Einbindung von Microsoft 365 sowie den bisherigen Provisioning- und Deployment-Services von Dell.
Zur Dell Technology World kamen in diesem Jahr 15.000 Teilnehmer aus 122 Ländern. Über 4000 Dell-EMC-Partner haben sich zum parallel stattfindenden Global Partner Summit angemeldet. Die Veranstaltung findet noch bis zum 2. Mai statt. (fo)