Dell kontert das aktuelle Aldi-Angebot

Mit einem Dimension-9150-Sondermodell zum Preis von 1000 Euro reagiert der Computerhersteller auf das aktuelle Angebot des Discounters.

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Nicht nur die PC-Sonderaktionen von Aldi wiederholen sich schon seit Jahren im Halbjahres-Rhythmus, sondern auch die Reaktionen der Konkurrenten darauf. Während der Deutschland-PC VI (von Fujitsu-Siemens) und der aktuelle Lidl-Rechner (von Targa) schon zu haben waren, stellt nun Dell den Dimension 9150 als Sondermodell "Verrücktes Angebot" vor. Für knapp 1000 Euro bekommt man auch bei Dell einen PC im BTX-Tower-Gehäuse, in dem ein Pentium 4 830 (Dual-Core 3,0 GHz) sitzt. Wie bei Aldis Medion Titanium MD8800 ist der Intel-Prozessor über einen i945P-Chipsatz mit 1 GByte PC2-4200-Speicher verbunden. Doch in vielen weiteren Ausstattungsdetails unterscheiden sich die beiden gleich teuren Systeme: Während Medion eine Grafikkarte mit dem OEM-Spezialchip "GeForce 6700 XL" von Nvidia einsetzt, der dort mit 525 MHz laufen soll und auf 128 MByte GDDR3-RAM (550 MHz) zugreifen kann, verwendet Dell eine andere Spezialität, nämlich einen ATI Radeon X600 mit HyperMemory-Technik. Laut Dell läuft der Grafikchip mit 450 MHz, ebenso wie der lokale Speicher mit 128 MByte Kapazität. Noch einmal dieselbe Speichermenge kann der Grafikchip im PC-Hauptspeicher belegen, erreicht ihn dort aber nur mit einer maximalen Datentransferrate von etwa 4 GByte/s, also der Geschwindigkeit der PCIe-x16-Schnittstelle.

Dell baut beim Dimension 9150 "Verrücktes Angebot" ein RAID 0 aus zwei 160-GByte-Festplatten ein und bietet damit mehr Kapazität, aber auch weniger Ausfallsicherheit als Medion (dort eine 250-GByte-Festplatte).

Während im Aldi-PC ein TV-Doppeltuner für drei Fernseh-Übertragungsstandards steckt (DVB-T, DVB-S, analog), baut Dell bloß eine analoge TV-Karte ein. Andererseits installiert Dell die Media Center Edition (MCE) von Windows XP und offeriert für knapp 35 Euro Aufpreis auch Windows XP Professional Edition; Aldi hingegen setzt auf Windows XP Home Edition und liefert das Medion Home Cinema XL als Bedienungsoberfläche für die Media-Funktionen. Bei Dell liegt die Microsoft-MCE-Infrarot-Fernbedienung samt externem USB-Empfänger mit im Paket, Aldi bietet eine Funkfernbedienung an – und außerdem eine drahtlose Maus und eine drahtlose Tastatur.

Dell verzichtet auf das Modem (optional erhältlich) und baut einen PCI-FireWire-Adapter auf einer Steckkarte ein, während dieser beim Medion-Gerät auf dem Mainboard sitzt. Beide Geräte haben einen Onboard-Soundchip mit acht analogen Kanälen, wobei dem Dell Dimension 9150 digitale Ein- und Ausgänge für Audiosignale fehlen, ebenso wie eine SCART-Buchse oder ein RGB-Komponenten-Ausgang. Frontseitige USB-Kartenleser haben wiederum beide Computer, ebenso jeweils zwei optische Laufwerke.

Während also die Schnittstellen-Ausstattung bei Dell sehr viel magerer ausfällt als bei Aldi, bietet Dell jedoch den schnelleren Netzwerk-Chip (GBit-LAN) und mehr Erweiterungssteckplätze, darunter einen PCIe-x4-Slot. Zudem lässt sich die Dell-Konfiguration in gewissen Grenzen nach Wunsch ändern. Schließlich gibt es bei Dell zurzeit auch noch die CompleteCare-Versicherung kostenlos dazu und im ersten Jahr verspricht Dell noch Vor-Ort-Service – Aldi sichert 36 Monate Garantie mit Hotline-Support auch an Wochenenden und Feiertagen zu.

Einen Dell Dimension 9150 mit etwas anderer Ausstattung hat c't in der aktuellen Ausgabe 24/05 ab Seite 126 getestet. Dieses Gerät erwies sich trotz BTX-Bauweise als relativ laut (2,6 Sone aus 50 Zentimeter Entfernung unter Volllast), woran aber der Lüfter der dort eingebauten GeForce-6800-Grafikkarte wesentlichen Anteil hatte. (ciw)