Dell mit starkem Gewinnrückgang

Es gab Sonderkosten von 442 Millionen Dollar, unter anderem für Reparaturen an PCs, die defekte Elektrolyt-Kondensatoren enthielten. Auch schlechte Geschäfte mit US-Endverbrauchern und britischen Firmen führten im Vorfeld bereits zu reduzierten Prognosen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 76 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

Der weltgrößte PC-Hersteller Dell Inc. hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2005/2006 wegen hoher Sonderkosten einen deutlichen Gewinnrückgang erlebt. Dell verbuchte hingegen in dem am 28. Oktober beendeten Dreimonatsabschnitt einen Rekordumsatz von 13,9 Milliarden Dollar oder elf Prozent mehr als im dritten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres. Dies hat Dell am Donnerstag nach Börsenschluss berichtet. Der Quartalsgewinn fiel aber um 28 Prozent auf 606 Millionen Dollar beziehungsweise von 33 auf 25 Cent je Aktie. Dell lieferte in der Berichtszeit weltweit 9,2 Millionen Computer aus.

Es gab Sonderkosten von 442 Millionen Dollar, unter anderem für Reparaturen an PCs, die ein fehlerhaftes Teil enthielten (siehe dazu: Defekte Elektrolyt-Kondensatoren auch in Dell-Optiplex-PCs). Diese Probleme sowie schlechter als erwartet laufende Geschäfte mit US-Endverbrauchern und britischen Firmen führten bereits dazu, dass Dell seine Prognosen im Vorfeld der Bilanzvorlage gesenkt hatte. Zudem sind in den Sonderbelastungen Kosten für Stellenstreichungen, Produktrationalisierungen und überflüssige Betriebe enthalten. Besonders der US-amerikanischen Bereich für das Geschäft mit privaten Verbrauchen war von den Restrukturierungen betroffen. Klammert man die Sonderbelastungen aus, verdiente Dell 39 Cent je Aktie. Damit wurden die Wall-Street-Erwartungen erfüllt.

Dell-Konzernchef Kevin Rollins nannte die operativen Leistungen trotzdem "außergewöhnlich". Dell habe jedoch Schritte unternommen, um mehrere Geschäftsbereiche weiter zu durchforsten. Damit wolle Dell die Kosten senken und ein starkes Gewinnwachstum bei allen Produkten und Sparten sowie in allen Regionen erreichen. Dell erwartet für das vierte Quartal einen Umsatz von 14,6 bis 15 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 40 bis 42 Cent je Aktie. Das Unternehmen wolle während dieser Zeit eigene Aktien im Wert von mindestens 1,7 Milliarden Dollar zurück kaufen.

Dell erhöhte den Umsatz in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um 19 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Dabei legte der in Round Rock (Bundesstaat Texas) ansässige Computerriese in Deutschland um 25 Prozent zu. Der Umsatz in Nord- und Südamerika erhöhte sich hingegen nur um acht Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar. Im asiatisch-pazifischen Raum gab es einen Umsatzanstieg von 20 Prozent. Der Umsatz mit Desktop-Systemen stieg nur geringfügig um zwei Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Bei Laptops legte Dell dagegen um 14 Prozent, bei Servern und Netzwerkausrüstungen um 16 Prozent, mit Dienstleistungen um 35 Prozent und mit Software sowie anderen Produkten um 36 Prozent zu. (dpa) / (jk)