Dell wirbt erneut mit Fabelangeboten

Auf seiner Webseite präsentierte sich der Computer-Direktvertreiber Dell erneut als vermeintlicher Preisbrecher; diesmal war ein Laptop der Lockvogel.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Auf seiner Webseite präsentierte sich der Computer-Direktvertreiber Dell erneut als vermeintlicher Preisbrecher: Diesmal sollte ein Inspiron Notebook mit 1 GHz Pentium III Prozessor schon für 3399 Mark zu haben sein. Die Abbildung (siehe Screenshot von der Dell-Website) suggerierte zudem, dass das angepriesene Produkt mit DVD-Laufwerk und CD-Brenner ausgestattet ist. Mehrere anonyme Einkaufsversuche endeten wie erwartet: Das Notebook war partout nicht zum angebenen Preis zu haben.

Die Vielfalt der Erklärungsversuche von Dell-Kundenberatern und -vertriebsbeauftragten hingegen überraschte. Version eins: Es handele sich um einen Irrtum, das Angebot würde umgehend von der Dell-Seite genommen. Zwei Tage später konnte heise online das Notebook allerdings immer noch an gleicher Stelle bestaunen. Version zwei: Irrtümlicherweise sei das Angebot vom Firmenkundenbereich auf den Privatanwenderbereich gelangt. Klickt man den Firmenkundenbereich an, findet sich dort in der Tat ein nahezu identisches Angebot, allerdings mit dem Unterschied, dass es hier plötzlich sogar nur noch 3299 Mark kosten soll.

Version drei: Das Angebot sei schon korrekt, nur müsse man die gesetzliche Umsatzsteuer noch dazu rechnen. Gekostet hätte das Notebook dann etwa 3942 Mark. Allerdings müssen nach deutschem Recht Endkundenpreise in der Werbung immer einschließlich Umsatzsteuer ausgewiesen werden. Version vier: Stellen Sie sich doch einfach das Notebook selbst zusammen, dann sehen Sie, dass der Preis stimmt. Gesagt, getan - das kleinste Inspiron Notebook mit 1 GHz Prozessor und DVD konfiguriert (auf den Brenner verzichten wir anstandshalber) und siehe da, der Preis ist heiß: Schlappe 4189 Mark kostet der Spaß, zuzüglich Versandkosten in Höhe von 116 Mark.

Ein Anruf bei der Pressestelle von Dell gebar schließlich die fünfte und letzte Version: Die Online-Werbeaktivitäten würden zentral über Dell in England abgewickelt, teilte Pressesprecher Neres Chopurian mit, von dort sei das Firmenkundenangebot "leider mit einer falschen Preisangabe auf die Privatanwenderseite gesetzt" worden. Nach mehr als drei Tagen habe man jetzt aber sofort gehandelt und das Angebot umgehend von der Privatanwenderseite entfernt. Firmenkunden können sich aber immer noch in das Super-Schnäppchen verlieben: Das Laptop soll dort weiterhin für 3299 Mark zu haben sein. (pmz)