Den Risiken des User-Trackings auf der Spur

In zwei Arbeitspapieren diskutiert die Berlin Group Risiken des geräteübergreifenden Trackings im Internet sowie Ansätze zur Datenportabilität.

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Schloss, Zensur, Überwachung

(Bild: M.Moira / Shutterstock.com)

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Die Berlin Group hat zwei Arbeitspapiere zu den Entwicklungen im Bereich des User-Trackings im Internet und der Datenübertragbarkeit veröffentlicht. Die Internationale Arbeitsgruppe zum Datenschutz in der Technologie (IWGDPT), wie die Berlin Group eigentlich heißt, befasst sich seit ihrer Gründung 1983 mit Fragen des Datenschutzes. Sie besteht aus einem Konsortium von Datenschutzbehörden, internationalen Organisationen und Wissenschaftlern.

Das Arbeitspapier „Risiken, die sich aus dem Tracking- und Targeting-Ökosystem im digitalen Werbemarkt ergeben“ knüpft an ein Ausgangsdokument aus dem Jahr 2013 an. Seitdem seien sowohl das Benutzer-Tracking massiv ausgebaut, als auch die Dimensionen der daraus erstellten Big-Data Datenbanken erheblich vergrößert worden.

Das verstärkte Tracking von Nutzerinnen über mehrere "smarte" Geräte hinweg habe zu einer Reihe neuer Datenschutzprobleme geführt. Unter anderem würden die erhobenen und verarbeiteten Daten nicht mehr nur für Werbezwecke, sondern vielmehr auch für die Manipulation des Meinungsbildungsprozesses genutzt. Zudem seien viele Tracker für Anwender nicht mehr als solche zu erkennen und operierten stattdessen im Verborgenen. Das Papier enthält aber auch Handlungsmpfehlungen für Gesetzgeber, Behörden und beteiligte Unternehmen, wie den Problemen begegnet werden kann.

Das zweite Papier, "Argumente für Datenübertragbarkeit als Mittel zum Datenschutz im digitalen Zeitalter“ zeigt mögliche Vorteile, die ein Ausbau der Datenportabilität bieten könnte. Datenportabilität bezeichnet die Möglichkeit, als Endverbraucherin direkt auf erhobene persönliche Daten in einer wiederverwendbaren digitalen Form zugreifen und deren Übertragung verlangen zu können. Damit, so das Papier, könnten bestehende Probleme im Zusammenhang mit individueller Autonomie und Zugriffsrechten angegangen werden.

Beide Arbeitspapiere können auf der Webseite des Berliner Datenschutzbeauftragten heruntergeladen werden. Google hatte kürzlich angekündigt, künftig nicht mehr auf individuelle Tracking-Cookies setzen zu wollen. Derzeit wird auch in der EU über eine neue E-Privacy-Verordnung diskutiert.

(jvo)