Denial of Service bei Freemailer GMX

Eine Denial-of-Service-Attacke soll nach Angaben von GMX für erhebliche Performance-Probleme des Freemailers in den letzten Tagen verantwortlich sein.

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Von
  • Holger Bleich

Wer in den vergangenen Tagen bei GMX nach seiner E-Mail sehen wollte, wurde vom Web-Frontend meist mit einem lapidaren "Datenbank nicht verfügbar" abgespeist. Mails, die an gmx.de-Adressen gesendet wurden, erreichten die Postfächer oft stark verspätet. Nun erklärte GMX, dieses Problem sei auf eine Denial-of-Service-Attacke (DoS) zurückzuführen, die seit Montagabend lief und "schwer aufzudecken" gewesen sei. Nähere Angaben zu Art und Ablauf der DoS-Attacke wollte GMX jedoch nicht machen.

Mit rund 8 Millionen registrierten Nutzern ist GMX bei weitem der größte deutsche E-Mail-Serviceprovider. In jüngster Vergangenheit mehrten sich allerdings die Anzeichen, dass die Technik des Providers deutlich an ihre Kapazitätsgrenzen gerät: Täglich erreichen c't dutzende Hinweise empörter GMX-Nutzer, weil der Service oft nicht verfügbar sei oder fehlerhaft arbeite. GMX beteuert, dass derzeit an einem Umzug der Oracle-Userdatenbanken auf eine "hochverfügbare, performante Cluster-Lösung" gearbeitet werde. Nur deshalb habe die DoS-Attacke überhaupt Probleme bereitet. "Unter normalen Umständen hätten unsere Systeme diese Attacke problemlos verkraftet", teilte GMX-Sprecherin Marion Schanzer mit.

Der Provider setzt in seinem Münchner Rechenzentrum größtenteils auf Linux-PCs. Die Oracle-Datenbanken lagern auf PC-Servern, von denen nach Angaben von GMX jeder ein Fallback-Pendant haben soll. Als Speichermedium kommen Plattencluster von Network Appliance zum Einsatz. Schon Anfang des Jahres teilte GMX gegenüber heise online mit, dass "demnächst" eine Sun-Maschine (E10000) die Datenbank-Server entlasten solle. Es ist anzunehmen, dass GMX diese Maßnahme nun endlich vollzieht. Dazu wollte GMX allerdings heute keine Angaben machen. (hob)