Der Konsolenwettstreit geht in die nächste Runde

Am 15. November will Microsoft mit seiner Xbox starten, Konkurrent Nintendo möchte den Spielewürfel GameCube drei Tage später auf den US-Markt bringen.

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Von
  • David Adamczewski

In dieser Woche erscheinen zwei weitere Next-Generation-Spielkonsolen: Am 15. November will Microsoft seine Xbox ausliefern, Konkurrent Nintendo bringt seinen Spielewürfel GameCube drei Tage später auf den US-Markt. Angesichts der bevorstehenden Weihnachtszeit und dem beinahe gleichzeitigen 'Aufeinandertreffen' der beiden neuen Geräte mit der Playstation 2 ist eine gewaltige PR-Maschinerie zu erwarten. Insgesamt soll eine Milliarde US-Dollar nur für die Vermarktung von Hard- und Software der Konsolen ausgegeben werden.

Mit viel Interesse verfolgen sicherlich Publisher, Entwickler und letztendlich auch die Fans den Verkaufsstart der Xbox in der Nacht vom 14. bis zum 15. November 2001 auf dem New York Times Square. Um die Markteinführung gebührend zu feiern, werden bereits am 13. November ab 15.00 Uhr Microsoft-Trucks vorfahren und eine Linie bilden. Von diesen Fahrzeugen erfolgt der erste Verkauf von Xbox-Konsolen und -Spielen.

Ob Microsofts erster Versuch, auf dem milliardenschweren Spielemarkt mit einer eigenen Konsole Fuß zu fassen, erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Der Preis ist mit 299 US-Dollar in Amerika zumindest deutlich niedriger als in Europa. Dort müssen die Fans für die Konsole ab dem 14. März 2002 479 Euro berappen. Zum Verkaufsstart sollen insgesamt 300.000 Geräte in den Läden stehen.

Nur drei Tage nach dem Verkaufsstart der Xbox liefert Nintendo den GameCube an die US-Händler aus. Um an den Erfolg des N64 anknüpfen zu können, wollen die Japaner mit 700.000 verfügbaren Konsolen eine größere Kundenzahl bedienen. Microsoft und Nintendo verfolgen jedoch die gleiche Zielsetzung: Beide Unternehmen wollen bis Ende dieses Jahres mehr als eine Million Geräte in den USA verkaufen. Zum Vergleich: Sony hat bisher weltweit mehr als 20 Millionen Playstation-2-Konsolen verkauft.

Zumindest Microsofts Versuch, auf dem Konsolenmarkt mitmischen zu wollen, wird von vielen mit Skepsis betrachtet. Anders als Sony und Nintendo muss Microsoft seine Kompetenz auf diesem Sektor erst noch beweisen. Bereits im März dieses Jahres hatte Henry Blodget, Analyst bei Merrill Lynch, vorgerechnet, dass das Unternehmen im Konsolengeschäft anfangs zwei Milliarden US-Dollar Verlust hinnehmen muss. Erst für das Jahr 2005 rechne man mit einer "schwarzen Null". (daa)