Design-App: Bildgenerator Leonardo fĂĽr Canva Visual Suite

Die Web-App fĂĽr Grafikdesign Canva setzt zunehmend auf generative KI. Der Hersteller integriert ab sofort den Bildgenerator Leonardo.Ai in seine Visual Suite.

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Zum Herbstupdate der Design-App Canva gehört unter anderem auch ein neuer KI-Bildgenerator. Hinter Dream Lab steckt die KI von Leonardo-Ai.

(Bild: Canva)

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Der Softwarehersteller Canva ist auf Einkaufstour, um seine gleichnamige Design-App zu erweitern. Im Sommer übernahm das australische Unternehmen das KI-Start-up Leonardo.Ai und integriert nun dessen Bildgenerator in seine Design-App. Er soll deutlich mehr Details und höhere Auflösung liefern als die bisher eingebaute KI. Anfang des Jahres kaufte Canva die britische Firma Serif, den Hersteller der Bildbearbeitung Affinity Photo.

Mit der Design-App Canva entsteht auf einfache Weise gefälliges Grafikdesign für Print, Web und Social Media. Die Visual Suite umfasst Apps für Dokumente, Whiteboards, Webseiten, Präsentationen und Videos.

Canva stellt dafür eine Fülle an Vorlagen und Stockmaterial wie Fotos und Videos bereit. Das soll vor allem Grafikern helfen, die kein Designstudium vorweisen können, aber in Marketing und Vertrieb oder als Allrounder in kleinen Unternehmen grafisch kommunizieren wollen und müssen.

Die Vorlagen schließen nun auch sogenannte Arbeitskits für kleine Unternehmen, Lehrer und Studierende ein, beispielsweise das Arbeitskit für Lehrkräfte an Grundschulen.

Vorlagensammlungen wie das Arbeitskit für Lehrkräfte an Grundschulen fassen Materialien für bestimmte Berufsgruppen zusammen.

(Bild: Canva)

Im Rahmen des „Magic Studio“ kommen nach und nach verschiedene KI-Funktionen hinzu. Dazu gehören das Sprachmodell Magic Write, der KI-Layoutdienst Magic Design, der Bildradierer Magic Eraser und die Sammlung von KI-Generatoren Magic Media, die Bilder, Illustrationen und Videos generieren. Für Videos bindet Canva Technik von Runway ML ein.

Nach der Übernahme von Leonardo.Ai integriert Canva dessen Angebot nun in seine Design-App Canva Visual Suite. Das im Oktober 2022 gegründete Unternehmen band zunächst intern ein Stable-Diffusion-Modell von StabilityAI ein, nutzt nun aber das eigens entwickelte Modell Phoenix.

Über das „Dream Lab“ erhalten Canva-Nutzer Zugriff auf Leonardo. Dream Lab unterstützt die verschiedenen Seitenverhältnisse, in denen der Dienst pro Bild jeweils knapp 1,25 Mio. Pixel erzeugt. In quadratischer Einstellung haben generierte Bilder 1120 Pixel Kantenlänge. In 16:9 beträgt die Auflösung 1472 x 832 Pixel, in 4:3 sind es 1280 x 960 Pixel und im 2:1-Verhältnis 1600 x 800 Pixel.

Die Anzahl verfügbarer Credits für Dream Lab hängt vom gebuchten Abomodell ab. Nutzer der kostenlosen Version erhalten 20 Credits pro Monat. Zahlende Kunden können monatlich 500 Credits verbrauchen, wobei ein Credit einem Prompt entspricht.

Das Whiteboard unterstützt beim Brainstorming im Team. Verschiedene Teilnehmer können online Notizen hinterlassen. Auf diese "Sticky Notes" können Nutzer jetzt, wie von Facebook gewohnt, mit verschiedenen Emojis reagieren, beispielsweise Lachen oder Daumen nach oben.

Die Notizen lassen sich markieren und nach Namen, Farbe, Thema oder Reaktionen automatisch sortieren. AuĂźerdem kann das Whiteboard eine inhaltliche Zusammenfassung in Stichpunkten generieren.

Notizen auf dem Brainstorming-Tool Whiteboard lassen sich nun nach Themen sortieren.

(Bild: Canva)

Canva visualisiert Daten ĂĽber verschiedene Diagrammtypen wie Balken oder Linien. Hinzu kommen nun eine Radar- und eine Baumansicht. Die Diagramme sind laut Hersteller interaktiv. So lassen sich beispielsweise einzelne Datenquellen mit der Maus anzeigen oder verbergen.

Online-Präsentationen lassen sich künftig um Umfragen und Quizabfragen anreichern. So können Vortragende beispielsweise verschiedene Optionen abfragen oder ein Meinungsbild einholen.

Pärsentationen lassen sich um Umfragen und Quizabfragen ergänzen, beispielsweise um ein Meinungsbild einzuholen.

(Bild: Canva)

Die integrierte Videobearbeitung erzeugt über Künstliche Intelligenz Untertitel in verschiedenen Sprachen, darunter Deutsch und Englisch. Canva ergänzt außerdem auf Wunsch Übergangseffekte und Animationen.

Alle vorgestellten Werkzeuge sind laut Canva ab sofort verfügbar. Mit Canva Free können neue Nutzer kostenfrei loslegen, bis zu 5 GByte Cloudspeicher nutzen und über künstliche Intelligenz Texte sowie Designs generieren.

Für 110 Euro jährlich erhalten Nutzer von Canva Pro ein TByte Cloudspeicher und Zugriff auf Premiumvorlagen, 100 Millionen Fotos, Videos, Grafiken und Audiotitel. Das Angebot umfasst nun auch Inhalte der Anbieter Artlist und Pocstock. Hinzu kommen außerdem 1000 Markenkits für Designs in der eigenen Bildsprache. Obendrein lässt sich der komplette Satz KI-Werkzeuge nutzen.

Canva Teams und Canva für Unternehmen ergänzen weitere Funktionen wie Gruppenfreigabe von Designs, Online-Support, KI-Administration, Rechtsschutz, Single-Sign-on und kundenspezifische Apps. (akr)