Deutsche Bahn will Graffitisprayer mit Roboterhund Spot bekämpfen

Roboterhund Spot soll nach Vorstellung der Deutschen Bahn Graffitisprayer aufspüren und an Sicherheitspersonal melden, um so teure Schäden abzuwenden.

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Roboterhund Spot vor einem Waggon der S-Bahn München.

Roboterhund Spot kontrolliert abgestellte Bahnwaggons der S-Bahn München. Im praktischen Einsatz hauptsächlich im Dunkeln.

(Bild: Deutsche Bahn AG / Thomas Kiewning)

Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Bahn (DB) und die S-Bahn München setzen künftig auf den Roboterhund Spot des Robotikunternehmens Boston Dynamics, um Sprayer von dem Besprühen von Bahnen abzuhalten. Dazu soll Spot die Mitarbeiter der DB Sicherheit unterstützen und zunächst nachts zwischen abgestellten Zügen patrouillieren, wie die DB am Freitag mitteilte. Das Pilotprojekt ist zunächst auf vier Wochen beschränkt.

Geplant ist, dass der Roboterhund Spot künftig nachts zwischen abgestellten Zügen der DB und der S-Bahn München autonom seine Runden dreht. Seine Aufgabe: Er soll dort Graffitisprayer erkennen und aufspüren, die die Waggons unerlaubt besprühen. Die Künstliche Intelligenz (KI) von Spot sei mit rund 1200 Bildern trainiert worden, damit der Roboterhund Sprayer erkennen kann, teilte die Deutsche Bahn mit. Erkennt er einen Graffitisprayer, dann sendet er einen Alarm an die Mitarbeiter der DB Sicherheit. Diese können dann per Livestream verifizieren, ob Spot richtig liegt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Die S-Bahn München hat mit Graffitis an Bahnen schwer zu kämpfen. Rund 13.000 Quadratmeter werden jährlich illegal besprüht. Die Beseitigung kostet Zeit und Geld. Etwa eine Million Euro musste die S-Bahn München allein 2023 dafür ausgeben. Hinzu komme, dass die Züge nicht mehr im Bahnbetrieb zur Verfügung ständen, da sie erst gereinigt werden müssen. Sauberkeit gehöre nach Angaben der S-Bahn München zu den Grundwerten, illegale Graffitis hätten keinen Platz auf den Waggons.

Gegenüber diesen hohen Kosten scheinen die Investitionen in den Betrieb von Spot dagegen wie Kleingeld. Die vierwöchige Testphase soll einen "mittleren fünfstelligen Betrag" kosten, heißt es. Der könnte sich auszahlen, wenn Spot in dem Pilotprojekt tatsächlich Graffitisprayer aufspüren kann und dann dauerhaft eingesetzt wird. Dadurch könnten möglicherweise nicht nur Graffitis an Bahnen verhindert, sondern auch generell eine abschreckende Wirkung gegen Vandalismus erzielt werden.

Ganz neu ist der Einsatz von Roboterhund Spot bei der Deutschen Bahn jedoch nicht. Im September 2023 begann eine Erprobungsphase, in der Spot Radsatzwellen in der Instandhaltung Mainz-Bischofsheim überprüfen und etwa lose Bremsschläuche sowie Leckagen aufspüren sollte.

(olb)