Deutsche Onlinehändler wachsen weiter zweistellig – im Schatten von Amazon
Die 100 größten Internet-Händler hierzulande erwirtschafteten 2012 rund 18,5 Milliarden Euro. Damit konnten sie gegenüber dem Vorjahr um fast 13 Prozent zulegen, wie aus der Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2013" von EHI und Statista hervorgeht.
Auf einen Umsatz von gut 18,5 Milliarden Euro brachten es die 100 größten E-Commerce-Händler in Deutschland im vergangenen Jahr. Laut der Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2013" von EHI Retail Institute und Statista verzeichneten die Unternehmen dabei ein Wachstum von 12,8 Prozent gegenüber 2011. Werden die insgesamt 1000 umsatzstärksten Onlineshops in die Betrachtung einbezogen, fällt das Wachstum sogar noch deutlich höher aus, wie Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI, anmerkt.
Mehr als ein Viertel der Erlöse der Top-100 entfallen allein auf Amazon (4,8 Milliarden Euro). Der US-Konzern ist damit – wie schon im vorangegangenen Jahr – nicht nur weltweit, sondern auch hierzulande der mit Abstand umsatzstärkste E-Commerce-Händler. Auf dem zweiten Platz folgt die Otto-Gruppe mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro mit dem Shop otto.de. Der Hamburger Handelskonzern ist darüber hinaus unter den Top-100 noch mit weiteren Plattformen vertreten, wie etwa bonprix.de (Rang 8), baur.de (Rang 16) oder sportscheck.com (Rang 47). Den dritten Platz sicherte sich IT-Spezialist notebooksbilliger.de vor dem schrillen Modehändler Zalando.de.
Ein Blick auf das Ranking der Elektronik-Händler unter den Top-100 E-Commerce-Firmen in Deutschland offenbart, dass die Metro-Tochtergesellschaft Media-Saturn mit ihren Onlineshops durchaus Fortschritte macht, insgesamt aber doch nur sehr langsam vorankommt. So rangiert der Zukauf redcoon.de derzeit auf Platz 22 (Vorjahr: 19), mediamarkt.de folgt auf dem 54. Rang (Vorjahr: 85) und saturn.de ist auf Platz 57 neu unter den Top-100. Zusammengenommen bleiben die drei Media-Saturn-Shops mit einem Umsatz von rund 338 Millionen Euro in der EHI-Rangfolge noch deutlich hinter unmittelbaren Konkurrenten wie notebooksbilliger.de (485 Millionen Euro), conrad.de (373 Millionen Euro) oder cyberport.de (343 Millionen Euro).
Auch die von MSH-Österreich-Chef Frank Kretzschmar angekündigte Aufholjagd kommt nicht so recht in die Gänge: Schon im kommenden Jahr wolle Media-Saturn in Österreich als Nummer 2 zu Amazon aufschließen. Im EHI-Ranking für 2012 liegt amazon.at mit einem Umsatz von rund 317 Millionen Euro einsam an der Spitze. Die MSH-Tochtergesellschaft redcoon.at folgt auf Rang 16 mit nicht einmal 20 Millionen Euro Umsatz, saturn.at nimmt Position 86 ein mit 7 Millionen Euro – mediamarkt.at fehlt gänzlich unter den Top-100. (map)