Deutsche telefonieren ausgiebiger mobil

Die Preissenkungen seit dem Aufkommen von Mobilfunk-Discountern lassen die Zahl der mobilen Gesprächsminuten gegenüber dem Vorjahr um fast 16 Prozent steigen, schätzt der Branchenverband VATM.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Im Jahr 2005 werden deutsche Handy-Nutzer täglich rund 118 Millionen Minuten lang mobil telefonieren. Das entspricht einem Wachstum von knapp 16 Prozent gegenüber 2004 (102 Millionen Minuten), schätzt der Verband der Telekom-Konkurrenten VATM. Dies sei der höchste Zuwachs der täglichen Verbindungsminuten seit dem 113-Prozent-Sprung von 22 Millionen Minuten täglich für 1998 auf 47 Millionen für 1999. Hingegen wuchs der Tagesdurchschnitt von 94 Millionen Verbindungsminuten 2003 um gerade 8,5 Prozent auf 102 Millionen Minuten im vorigen Jahr 2004.

Der VATM führt das beschleunigte Wachstum der Gesprächsminuten auf die "Vermarktungsoffensiven" der Mobilnetzbetreiber zurück, die sich seit Mitte des Jahres mit Discount-Angeboten und "No-Frills"-Marken einen lebhaften Wettbewerb liefern, der in erster Linie die Preise in der Sprachtelefonie zum Purzeln gebracht hat. Auch der Wettbewerb zwischen neuen und alten Discount-Angeboten führt -- wie im Fall von Tchibo -- zu weiteren Preissenkungen und zur Vergrößerung der Angebotspalette. Indes liefert der Verband in seiner aktuellen, inzwischen zum siebten Mal vorgelegten Analyse des deutschen Telecom-Markts keine Informationen darüber, inwieweit sich der Preiskampf auf die Ertragslage der Mobilfunkanbieter auswirkt.

Der mobile Datentransport wird nach der gemeinsamen Schätzung des VATM und der Unternehmensberatung Dialog Consult im Gesamtjahr 2005 gut 20 Prozent der Serviceumsätze im Mobilfunk betragen (2004: 18,4 Prozent). Dabei behalten SMS den Löwenanteil am mobilen Datenverkehr: Mit 16,5 Prozent am gesamten Serviceumsatz liegt der Anteil sogar noch höher als im Vorjahr (16,1 Prozent). Die Umsätze mit MMS-Botschaften klettern vermutlich auf einen Anteil von ein Prozent (2004: 0,4 Prozent), mit sonstigem Datentransport auf 2,7 Prozent (2004: 1,9 Prozent). Die Anteile beziehen sich jeweils auf den gesamten Diensteumsatz im Mobilfunk. (ssu)