Deutscher Wetterdienst: Webportal soll künftig über Naturgefahren informieren
Ab Sommer 2024 soll ein Webportal des Deutschen Wetterdienstes Bürgerinnen und Bürger über Naturgefahren informieren und bestehende Warnmittel ergänzen.
Ab Sommer 2024 sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger in einem Naturgefahrenportal über das Risiko möglicher Naturgefahren an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort informieren können, verspricht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Bundesregierung hat dafür die gesetzliche Grundlage geschaffen. Betreiben wird das Portal der Deutsche Wetterdienst (DWD) – der im Geschäftsbereich des BMDV liegt – und bereits damit beauftragt ist, das Wetter zu beobachten, zu bewerten, Vorhersagen zu treffen und gegebenenfalls zu warnen. Damit werde der DWD seinem "gesetzlichen Warnauftrag noch besser gerecht".
Dabei soll der DWD "bei der Entwicklung und dem Betrieb" des Portals mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zusammenarbeiten, das unter anderem bereits für den Warndienst Cell Broadcast und weitere Warnmittel zuständig ist. So sollen im Naturgefahrenportal daher auch die Warnungen des vom BBK betriebenen modularen Warnsystems MoWaS angezeigt werden. Das Webportal ist als Ergänzung zu dem bestehenden Warnsystem in Deutschland gedacht und laut BMDV dazu da, Informationen möglichst frühzeitig "an zentraler Stelle in einheitlichem und barrierefreiem Format" zu veröffentlichen.
Erweiterung bestehender Warnmittel
In einer ersten Ausbaustufe sollen Informationen zu Wetter- und Hochwassergefahren zur Verfügung stehen, im weiteren Verlauf dann auch Sturmfluten, Waldbrände oder Lawinen. "Der Deutsche Wetterdienst wird nicht nur dafür sorgen, dass seine eigenen Wetterwarnungen an der richtigen Stelle ankommen, sondern auch die Informationen anderer Behörden, zum Beispiel zu Hochwasserereignissen, mitverbreiten" heißt es von Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr.
Als Hintergrund für das Vorhaben gibt das BMDV die Flutkatastrophe von 2021 im Ahrtal an. "Hochwasser und Überschwemmungen sind Naturereignisse, die immer wieder auftreten und sich nicht verhindern lassen. Zu welchen dramatischen und katastrophalen Folgen das führen kann, haben wir vor zwei Jahren im Ahrtal gesehen", so Wissing. Das Naturgefahrenportal solle dazu beitragen, den Zugang zu Vorsorge- und Warninformationen in Deutschland zu verbessern. "Es geht darum, über mögliche Naturgefahren aufzuklären und im Katastrophenfall schnell und effektiv zu warnen."
Die Grundlage dafür wurde mit dem "Zweiten Gesetz zur Änderung des DWD-Gesetzes" geschaffen, wonach der DWD die Bevölkerung "besser vor Gefahrenlagen, die aus Extremwetter-Situationen entstehen können" warnen können soll, wie aus einer Pressemitteilung des BMDV hervorgeht.
(mack)