Deutschlandticket soll für Studierende 10 Prozent günstiger werden

Sachsen will federführend für alle Bundesländer dafür sorgen, dass es für Studierende ein vergünstigtes Deuschlandticket gibt.

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Passagiere steigen am Bremer Hauptbahnhof in einen Regionalzug.

(Bild: heise online / anw)

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Sachsen will federführend für die Bundesländer dafür sorgen, dass es neben dem bestehenden Semesterticket für Studierende ein vergünstigtes Deutschlandticket gibt. Dafür setze sich Sachsen beim Bund ein, heißt es in einer Mitteilung des sächsischen Verkehrsministers Martin Dulig (SPD). Es solle eine "Brückenlösung" sein für die Zeit, in der es noch kein bundesweit einheitliches Sozialticket gebe, das für Schüler, Auszubildende, Studierende und Senioren gelten soll.

In der vom Bundestag vorige Woche beschlossenen Novelle des Regionalisierungsgesetzes, die die Finanzierung des Deutschlandtickets regelt, sind vergünstigte Versionen des bundesweiten ÖPNV-Tickets nicht vorgesehen. Als Übergangslösung strebt Sachsen an, neben dem bestehenden Semesterticket ein rabattiertes Deutschlandticket als "großes Semesterticket" im Solidarmodell anzubieten. Hier müsste der Bund zustimmen. Solidarmodell heißt, alle Studierenden zahlen je Semester einen festen Betrag, unabhängig davon, ob und wie sie das Semesterticket benutzen.

Dieses Solidarmodell will Dulig erhalten. Dazu soll der Rabatt von 10 Prozent auf das Deutschlandticket beitragen. Gleichzeitig soll das Angebot des bundesweiten ÖPNV attraktiver werden. "Wenn nicht zeitnah ein nachgebessertes Angebot für die Studierenden vorliegt, werden dem ÖPNV in Deutschland die Solidarmodelle und damit ein großer Teil der Studierenden als Abonnenten abhandenkommen", erläuterte Dulig. "Mit einem zusätzlichen Rabatt kann der ÖPNV weitere Studierende an den Hochschulstandorten hinzugewinnen, die bisher kein Semesterticket haben."

An den meisten Hochschulen in Deutschland gebe es ein preisgünstiges Semesterticket, erklärt das sächsische Verkehrsministerium. Auf Basis des Solidarmodells hätten in Sachsen etwa 90 Prozent der Studierenden ein ÖPNV-Abonnement. Da nun die Abstimmungen zum Semesterticket für das Wintersemester 2023/2024 anstünden, sei fraglich, ob sich mit den aktuell bestehenden Konditionen die erforderlichen Mehrheiten für das Semesterticket finden ließen. Diese Woche sollen dazu Gespräche der Länder mit dem Bund stattfinden. Ziel bleibe jedoch, ein bundesweites Solidarmodell für die Studierenden auf Basis des Deutschlandtickets zu erarbeiten, so wie es auch von Bund und Ländern in den Festlegungen zu den Tarifbestimmungen beschlossen worden sei.

Das Deutschlandticket soll zum 1. Mai eingeführt werden. Zunächst soll es 49 Euro kosten und bundesweit im Öffentlichen Personennahverkehr und im Regionalverkehr gelten.

(anw)