Tierfotografie: Die Hunde von New York

In New York leben schätzungsweise 1,5 Millionen Hunde. Die Fotografin Rachael Hale McKenna hat sich über längere Zeit auf die Spuren der Vierbeiner begeben.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Sebastian Arackal
Inhaltsverzeichnis

Wie entstand die Idee, New Yorker Hunde zu fotografieren?

Rachael Hale McKenna: Es war immer schon mein Traum, ein Buch über die Hunde von New York zu produzieren. Ich schlug das Projekt dann meinen Verlegern vor, die sehr daran interessiert waren, auch weil frühere Bücher von mir, The French Cat and The French Dog, erfolgreich waren.

Was es schwer, die passenden Vierbeiner zu finden?

McKenna: Nein, überhaupt nicht! In New York gibt es jede Menge Hunde. Überall, wo Du hinschaust, sind Hunde mit ihren Besitzern oder Hundeausführern unterwegs. Bei meinem ersten New-York-Besuch im Februar 2013 begann ich, mich mit Hundebesitzern im Central Park über mein Buchprojekt zu unterhalten. Ich gab Ihnen Postkarten, die auf meine Website mit detaillierten Informationen verwiesen. Meine Mailbox wurde dann überschwemmt mit Storys von Hundebesitzern über ihre Hunde und ihr Leben in NYC. Es waren soviele Mails, dass ich unmöglich alle Hunde fotografieren konnte. Auf der anderen Seite war es fantastisch, so ein positives und enthusiastisches Feedback zu bekommen. Ich versuchte mein bestes, soviele Hunde wie möglich zu fotografieren. Ich habe viele meiner tierischen Models auch auf meinen Touren in und um New York getroffen. Manchmal fotografierte ich dann direkt oder verabredete mich zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort.

Was empfehlen Sie Fotografen, die Hunde in ihrem Stil fotografieren wollen?

McKenna: Geduld ist sehr wichtig! Wenn Du Hunde in der Stadt fotografieren willst, solltest Du immer Deine Kamera dabei haben und nach spannenden tierischen Models und Situationen Ausschau halten. In Frankreich war es einfacher, dort streunen oft Hunde herum. Wenn die Hunde sich im öffentlichen Raum ohne Besitzer bewegen, kann man sie fotografieren wie man will and die Bilder veröffentlichen. In New York sah die Sache anders aus: Hunde sind eigentlich immer nur mit ihren Besitzern unterwegs. Und es war entscheidend, dass ich immer um Erlaubnis fragte, wenn ich den Hund mit oder ohne Besitzer ablichtete. Ich bin keine auf Technik fixierte Fotografin. Aber ich würde empfehlen, die Belichtungseinstellungen stets im Auge zu behalten, da sich die Lichtbedingungen schnell ändern. Manchmal macht es auch Sinn, mit Regeln wie "Nie in die Sonne fotografieren" zu brechen. Einige meiner stärksten Bilder sind so entstanden.

Rachael Hale McKenna bei einem ihrer Shootings in New York, hier mit Fotolegende Albert Watson und seinem Hund Miki.

(Bild: Rachael Hale McKenna)


Was waren die größten Herausforderungen bei ihren Shootings?

McKenna: Normalerweise fällt mir die Kommunikation mit meinen tierischen Models leicht. Im Zentrum von New York musste ich allerdings gegen den Lärm der Stadt ankämpfen. Die Shooting in New York haben meine Stimme strapaziert. Ich erinnere mich an ein Shooting mit dem wunderschönen Schlittenhund Reno im Stadtteil Chelsea. Auf der anderen Straßenseite war eine Baustelle und die Bauarbeiter fanden es unheimlich komisch, Reno wie Hunde anzubellen, das war natürlich eine ziemliche Ablenkung. Das Shooting an diesem Tag war dann eine echte Herausforderung für mich. Die Aufnahmen in New York zu produzieren, war immer aufregend. Dort gibt soviele geniale Locations, eine inspirierende Stadt. Sicher einer der besten Orte der Welt, um ein Hunde-Buch mit städtischem Flair zu machen.