Die besten Astrofotos 2024: Unendliche Weiten und atemberaubende Details

Mehrfachbelichtung der Sonnenfinsternis 2023 gewinnt beim Astronomy Photographer of the Year 2024 des Royal Observatory Greenwich.

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Sonnenfinsternis

(Bild: Distorted Shadows of the Moon’s Surface Created by an Annular Eclipse © Ryan Imperio)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek

Den Gesamtsieg und damit auch den Titel Astronomy Photographer of the Year 2024 holte der US-amerikanische Fotograf Ryan Imperio mit seinem Bild "Distorted Shadows of the Moon’s Surface Created by an Annular Eclipse". Aufgenommen wurde das Bild am 14. Oktober 2023 in Odessa im US-Bundestaat Texas. Es startete in der Kategorie "Our Sun".

c't Fotografie 5/24

Das Phänomen hinter der Aufnahme wird auch als Perlenschnurphänomen bezeichnet. Es tritt bei einer totalen Sonnenfinsternis auf. Die sogenannten Baily-Perlen, die eigentlich helle Lichtpunkte sind, entstehen, wenn das Sonnenlicht durch die Täler und Krater der Mondoberfläche scheint und das bekannte Ringmuster der Finsternis durchbricht. Sie sind nur sichtbar, wenn der Mond in eine Finsternis ein- oder aus ihr austritt. Sie sind aufgrund ihrer Kürze und des erforderlichen präzisen Timings eine Herausforderung bei der Aufnahme.

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Über die Wahl zum Sieger der diesjährigen Ausschreibung sagt der Fotograf: "Die Bilder, die jedes Jahr ausgewählt werden, sind absolut erstaunlich, und ich bin begeistert und fühle mich geehrt, dass mein Foto dabei ist. Ich hatte gehofft, dass mein Bild auf irgendeine Weise geteilt wird, aber ich hätte nie erwartet, als Gewinner ausgewählt zu werden, geschweige denn als Gesamtsieger!"

Veranstaltet wird der Wettbewerb jährlich vom Royal Observatory Greenwich in Zusammenarbeit mit dem BBC Sky at Night Magazin. Für die Ausgabe 2024, insgesamt die 16., wurden über 3500 Bilder aus 58 Ländern eingereicht. Wie im Vorjahr erfreute er sich großer Beliebtheit.

Neben dem Gesamtsieger wurden auch Gewinner in zehn weiteren Kategorien wie unser Mond, Himmelslandschaften und Galaxien ausgezeichnet. Den Jugend-Preis konnte sich dabei der 14-jährige Italiener Daniele Borsari sichern. Seine Aufnahme "NGC 1499, A Dusty California" zeigt den Kalifornia-Nebel aus dem Sternbild Perseus.

Ein weiteres ansprechendes Foto liefern Xin Feng und Miao Gong mit der Aufnahme " SH2-308: Dolphin Head Nebula" und gewannen damit den Sir Patrick Moore Preis für den besten Newcomer. Die blaue Formation, die man sieht, ist der sogenannte Delfinkopf-Nebel.

Begeistert über die kreative Vielfalt der eingereichten Arbeiten zeigten sich die Jurymitglieder Dr. Ed Bloomer, Astronom am Royal Observatory Greenwich und Victoria Lane, Leitende Kuratorin. "Ich war besonders beeindruckt von der Kreativität und den innovativen Ansätzen der Beiträge zu unserem Annie-Maunder-Preis für Bildinnovation, der eher die Kunst als die Wissenschaft der Raumfahrt betont", ergänzt sie.

Ab dem 13. September 2024 werden die Bilder zudem im National Maritime Museum London ausgestellt und können dort betrachtet werden.

Eine Übersicht aller Gewinner-Bilder finden Sie in unserer Bilderstrecke:

ASTRONOMY PHOTOGRAPHER OF THE YEAR 2024 (11 Bilder)

Verzerrte Schatten auf der Mondoberfläche bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis


Gesamtsieger und Gewinner der Kategorie "Unsere Sonne" von Ryan Imperio (USA)

Aufnahmedaten: Nikon D810 Kamera, iOptron SkyGuider Pro Montierung, Sigma 150-600mm F5-6.3 DG OS HSM Contemporary Objektiv, 600 mm f/8, ISO 640, mehrere 1/1.000-Sekunden Belichtungen
(Bild: Distorted Shadows of the Moon’s Surface Created by an Annular Eclipse © Ryan Imperio

Ryan Imperio )

(tlz)