Die meisten Meteoriten gehen auf nur drei Asteroidenkollisionen zurĂĽck

Noch bis vor Kurzem war der Ursprung fast aller Meteoriten unbekannt. Nun konnte ein Forschungsteam mehr als zwei Drittel nur drei Asteroidenfamilien zuordnen.

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Meteoriten

(Bild: Nazarii_Neshcherenskyi/Shutterstock.com)

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Mehr als zwei Drittel aller bekannten Meteoriten gehen auf nur drei Asteroidenfamilien zurück, die bei Kollisionen vor rund sechs, acht und 40 Millionen Jahren im Asteroidenhauptgürtel entstanden sind. Das hat ein internationales Forschungsteam jetzt herausgefunden und ergänzt, dass sogar 37 Prozent aller bekannten Meteoriten auf jene Kollision vor 40 Millionen Jahren zurückgehen. Insgesamt könne man damit jetzt mehr als 90 Prozent aller bekannten Meteoriten einem Ursprung zuordnen, erklärt Frankreichs nationales Forschungszentrum CNRS. Bis vor Kurzem sei das lediglich für 6 Prozent möglich gewesen.

Dass Kollisionen, die sich vor vergleichsweise kurzer Zeit ereignet haben, für derart viele Meteoriten verantwortlich sind, sei nicht überraschend, schreibt das Team. Junge Asteroidenfamilien bestehen aus besonders vielen kleinen Fragmenten, die auch schnell sind und häufig den Asteroidengürtel verlassen. Eine recht große Zahl gelangt dann auch zur Erde, wo sie als Meteoriten herabfallen. Die als Karin, Koronis und Massalia bekannten und zuletzt besonders ergiebigen Asteroidenfamilien würden irgendwann wieder anderen Platz machen, wenn zwischen Mars und Jupiter weitere große Kollisionen entstehen.

Ermöglicht wurde diese Zuordnung der Mehrzahl aller bekannten Meteoriten durch eine Untersuchung der Zusammensetzung der Asteroidenfamilien mithilfe von Teleskopen und leistungsfähigen Simulationen. Damit habe man auch die Herkunft einiger der größten bekannten Asteroiden ermitteln können. Sowohl Ryugu als auch Bennu stammen demnach aus derselben Asteroidenfamilie namens Polana. Das Forschungsteam stellt seine Arbeit jetzt unter anderem im Fachmagazin Nature vor und will sich künftig der Suche nach der Herkunft der verbleibenden Meteoriten widmen.

(mho)