CES

Die merkwürdigsten Gadgets der CES 2024 (und die faszinierendsten)​

Ein Roboter mit Kugelantrieb, ein Science-Fiction-Massagesessel, ein KI-Kinderwagen: Die CES 2024 hat angefangen. Wir haben fünf kuriose Produkte ausprobiert.

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Update
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Technikwunderwelt CES: Schon vor dem offiziellen Beginn der wohl wichtigsten Tech-Messe der Welt konnte c't 3003 einige zwar sehr merkwürdige, aber auch sehr faszinierende Gadgets ausprobieren.

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, ich stecke in einer Maschine fest! Nee, klar, das ist natürlich ein Massagesessel, aber ein extrem futuristischer. Das ist eines der Produkte, die ich schon auf der CES in Las Vegas ausprobieren konnte, der wohl wichtigsten Technikmesse der Welt. Und wenn ihr euch jetzt fragt: Hä, die CES hat doch noch gar nicht angefangen? Jein, offiziell öffnen die Messehallen erst am Dienstag, aber vorab gab es schon so etwas wie ein kleines Best-of, wo wir uns viele seltsame, aber auch viele faszinierende Erfindungen angeschaut haben. Und ja, natürlich gab’s auch Roboter. Bleibt dran!

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

Gadget 1: Holoconnects Holobox

Nein, das ist keine Telefonzelle und auch kein Aquarium, das die Holobox der niederländischen Firma Holoconnects. Der Mann, mit dem ich mich da unterhalte, befindet sich in Amsterdam, ich bin in Las Vegas. Ja, gut, Videotelefonie ist ein alter Hut, aber die Holobox vermittelt tatsächlich einen deutlich lebensechteren Eindruck. Wirklich räumlich ist die Darstellung aber nicht, auch wenn sie so wirkt. Möglich macht es ein technischer Trick, dass in der Tiefe des Kastens ein Schatten angezeigt wird. Ja, so leicht lässt sich das menschliche Gehirn austricksen. Das LC-Display hat eine Diagonale von 86 Zentimetern und ist Multitouchfähig.

Die Holobox-Macher vermarkten ihr Produkt unter anderem an Hotels, die mit der Technik beispielsweise die Rezeption besetzen können, ohne dass die Mitarbeiter wirklich vor Ort sein müssen. Um die Holobox aus der Ferne zu bespielen, wird lediglich eine Webcam benötigt.

Billig ist der Spaß allerdings nicht, rund 39.000 Euro kostet der Kasten. Das Konkurrenzprodukt Proto Epic ist allerdings doppelt so teuer, hat aber auch ein echtes volumetrisches, also räumliches Display.

Gadget 2: Bodyfriend Phantom Neo

Klar, Massagesessel sind ein alter Hut, aber der Phantom Neo kommt mit einer echten Innovation um die Ecke: Das extrem futuristisch aussehende Teil kann nämlich die Beine unabhängig voneinander bewegen und massieren. Fünf Jahre lang hat die Entwicklungsabteilung von Bodyfriend laut eigener Angaben daran gearbeitet. Das hat seinen Preis: Rund 12.000 US-Dollar soll das Gerät testen. Und wie ist das so?

O-Ton von der Messe: Ja, ich habe gerade den Bodyfriend Phantom Neo ausprobiert, diesen super futuristisch aussehenden Massage-Stuhl. Und ich muss sagen, ich habe das Ding nicht ernst genommen, anfangs. Aber es ist schon super. Also das Ding hat wirklich meine Arme massiert, meine Hände, meine Fußunterseite und hat dann noch meine Beine so hoch und runter gemacht. Das war sehr, sehr, sehr angenehm. Und ich muss sagen, so ein Ding als Fernsehsessel würde ich mir hinstellen, aber 12.000 Dollar, weiß ich nicht. Aber faszinierend auf jeden Fall.

Gadget 3: Genesis Systems Watercube 100

Jetzt wird es etwas seriöser, denn der Watercube 100 soll ein ernstes Problem lösen: Wasserknappheit. Das Gerät erzeugt Trinkwasser, indem es der Umgebungsluft Feuchtigkeit entzieht. Rund 380 Liter soll es in 24 Stunden erzeugen können (bei 60% Luftfeuchtigkeit). Allerdings zieht der Watercube 100 [KORREKTUR] laut Datenblatt 22 Ampere, was bei 240 Volt knapp 3 Liter pro Kilowattstunde entspricht. Und riesig ist er auch. Mehrere Filter sind eingebaut, die vom Gerät ermittelte Wasserqualität kann man jederzeit mit einer Mobil-App überprüfen. Auf der CES wollte mir Hersteller Genesis keine technischen Details verraten – allerdings arbeiten die meisten Wassergewinnungsmaschinen mit Kühlkondensation. Der Watercube 100 soll im zweiten Quartal in den USA auf den Markt kommen, Kostenpunkt 19.000 US-Dollar

Gadget 4: Glüxkind-Kinderwagen Rosa und Ella

Kinderwagen sind ja eher ein untypisches 3003-Thema, aber der hier schon. Der hat nämlich nach Angaben des Herstellers KI, und hey, ein KI-Kinderwagen! Der überwacht mit Kameras die Umgebung und warnt, wenn Gefahr droht, also sich zum Beispiel ein Auto zu schnell nähert. Und: Das Teil fährt auf Wunsch alleine, wenn ich also zum Beispiel das Kind aus dem Wagen nehme – ja, dann hab ich ja keine Hand mehr frei, der Kinderwagen fährt dann automatisch neben mir her. Ella heißt das Modell, was das alles kann, und kostet happige 3800 US-Dollar. Neu auf der CES vorgestellt wurde das “nur” 2400 Dollar teure Modell Rosa. Das hat keine Überwachungs- und Selbstfahrfunktionen, unterstützt aber dafür das Fahren mit einen 500-Watt-Elektromotor. Das seht ihr hier recht anschaulich: Ich schiebe das Ding nur ganz leicht mit dem kleinen Finger an und es fährt trotzdem einigermaßen rasant weiter. Und bremst automatisch, wenn es bergab geht. Außerdem blockiert der Kinderwagen, wenn die falsche Person ihn schieben will – Gesichtserkennung. Man kann das aber auch abstellen. Der Glüxkind Rosa soll ab Juni 2024 ausgeliefert werden.

Gadget 5: Enchanted Tools Mirokaï

Ok, das hier ist ganz klar mein Favorit:

O-Ton von der Messe: Das ist Mirokaï von Enchanted Tools und das ist noch ein Prototyp, der wird gerade in französischen Krankenhäusern ausprobiert. Soll 2025 auf den Markt kommen und man peilt einen Preis von 30.000 Dollar an. Aber das Besondere daran ist der Kugelantrieb hier und das hat halt den Vorteil, dass die Leute im Krankenhaus arbeiten, können das Ding halt einfach so zur Seite wegschieben. Das ist ja bei anderen Robotern immer ein bisschen schwierig, den kann man ja nicht einfach so wegrollen, aber das Ding kann man einfach so durch die Gegend tragen. Also mir gefällt der ganz gut, auch wenn er mich nicht beachtet oder sie. Oder es.

Wenn ihr euch jetzt fragt, was der Roboter in Krankenhäusern überhaupt machen soll: Dinge hin und her bringen, also zum Beispiel eine Schmerztablette in ein Krankenzimmer. Das könnte also das Pflegepersonal entlasten – ich bin gespannt, ob das wirklich funktioniert.

Ja, das waren fünf, wie ich finde, sehr interessante Gadgets von der CES. Es wird hier auf dem Channel natürlich auch noch mehr Infos von der Messe geben; und ihr findet natürlich immer brandaktuell alles CES-relevante auf heise.de. Wir sind dieses Jahr mit ziemlich vielen Leuten vor Ort, da können wir also auch viel berichten. Und eventuell machen wir auch noch ein Reise-Vlog auf unserem noch gar nicht vorhandenen Zweitkanal – wenn euch das interessieren würde, schreibt's gerne in die Kommentare! Tschüss!

Korrektur, 8. Januar 2024, 19:05 Uhr: Angaben zur Leistungsaufnahme des Watercube 100 korrigiert.


c't 3003 ist der YouTube-Channel von c't. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen und Lukas Rumpler sowie die Video-Producer Şahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.

(jkj)