Dienstag: Erfolg für Tesla in China, Razer muss Geld zurückerstatten
Genehmigung für Teslas FSD + Razer zur Kasse gebeten + China zeigt humanoiden Roboter + Microsoft nimmt Sicherheit ernst + Digitaler Euro mit Fürsprecher
Der US-Elektroautohersteller Tesla erhält in China wohl eine vorläufige Genehmigung für seinen Fahrassistenten FSD. Das meldet Bloomberg. Der Erfolg könnte dem Unternehmens neuen Auftrieb verleihen, nach zuletzt ernüchternden Geschäftszahlen. Der Computerzubehörhersteller Razer soll Kunden mit der Behauptung, seine futuristische Gesichtsmaske Zephyr sei N95-konform, getäuscht haben. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC verdonnert die Firma deswegen nun zu Kostenrückerstattungen in Millionenhöhe. Und China hat erstmals den humanoiden "Open Source"-Roboter Tiangong gezeigt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
China ist für den US-Autobauer Telsa nach dem Heimatmarkt USA der zweitwichtigste Absatzmarkt, in Shanghai betreibt Tesla außerdem seine größte Fabrik überhaupt. Das Elektroautounternehmen leidet zuletzt aber unter Absatzschwierigkeiten, die in China durch einen enormen Preiswettbewerb angetrieben werden. Chinas Hersteller haben aufgeholt. Tesla kündigte Massenentlasungen an. Am Montag aber vermeldete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg endlich mal wieder gute Nachrichten für Tesla: Der US-Elektroautofabrikant hat von der chinesischen Regierung die grundsätzliche Genehmigung erhalten, sein Fahrassistenzsystem FSD in China einzusetzen. Ein Wendepunkt? Bericht: Grünes Licht für Teslas Fahrassistenzsystem in China
Im Jahr 2021 brachte der Computerzubehörhersteller Razer seine futuristisch anmutende Zephyr-Gesichtsmaske erstmals auf den Markt, als cyberpunkige Alternative zu herkömmlichen Gesichtsmasken, die während der Covid-19-Pandemie gim Umlauf waren. Das Unternehmen bezeichnete die Maske als "tragbaren Luftreiniger". In Deutschland war das 109 Euro teure Gadget schnell ausverkauft. Doch entgegen anderslautender Werbung war die Maske gar nicht N95-zertifiziert. Die US-Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde FTC hat Razer deshalb verklagt. Ein von der FTC vorgelegter Vergleichsvorschlag sieht nun Kundenerstattungen in Millionenhöhe vor. FTC bittet Razer wegen LED-Gesichtsmaske zur Kasse
Humanoide Roboter liegen im Trend. Das chinesische Robotikunternehmen Fourier Intelligence hatte bereits den humanoiden Roboter GR-1 vorgestellt. Auch das chinesische Unternehmen UBtech Robotics hat mit dem Walker S einen recht leistungsfähigen, menschenähnlichen Roboter im Programm. Er wird bereits testweise in der Automobilproduktion des Elektroauto-Herstellers Nio eingesetzt. Hinzu kommen humanoide Roboter anderer Hersteller. Nun aber hat der chinesische Staat mit Tiangong eine Plattform für humanoide Roboter weitgehend als Open Source zur Verfügung gestellt. Von der Öffnung verspricht sich Peking gewisse Vorteile. China zeigt humanoiden "Open Source"-Roboter Tiangong
Anfang April hat das Cyber Safety Review Board der US-amerikanischen Cybersicherheitsbehörde CISA seinen Bericht zum Diebstahl des Azure-Master-Keys veröffentlicht. Darin wirft es Microsoft vielfaches Versagen bei der Cybersicherheit vor. Die Entwicklung neuer Funktionen für die Cloud solle das Unternehmen besser zurückstellen, so die Empfehlung die Behörde, Erst sollten substanzielle Verbesserungen bei der Sicherheit erzielt werden. Microsoft nimmt die Vorwürfe der CISA offenbar ernst. Geschäftsführer Satya Nadella versprach nun vor Analysten, dass das Unternehmen sich mehr auf IT-Sicherheit konzentrieren werde. Nach Vertrauensverlust: Microsoft macht IT-Sicherheit zu "Priorität Nummer 1"
Mehrere Zentralbanken in aller Welt arbeiten an der Einführung digitaler Währungen, da sie befürchten, dass Bitcoin und andere Kryptoassets die Kontrolle über Geld schwächen könnten. So plant China eine staatliche Kryptowährung und will zur ersten großen Wirtschaftskraft des Planeten werden, die über eine souveräne digitale Währung verfügt. Auch andere Länder wie Brasilien oder Japan wollen jeweils ein eigenes digitales Zentralbankgeld einführen. Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet ihrerseits ebenfalls an einem Projekt zum digitalen Euro, dessen Mehrwert umstritten ist. Nun hat sich Bundesbankpräsident Joachim Nagel beim geldpolitischen Dialog des Finanzausschusses des Bundestags am Mittwoch vehement für die Einführung eines digitalen Euros ausgesprochen und mehrere Gründe dafür genannt. Bundesbankpräsident Nagel macht sich für digitalen Euro stark
Auch noch wichtig:
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(akn)