Diese KI-Funktionen in iOS 18 & Co. müssen bis 2025 warten

Apple plant einen langsamen Rollout seiner Apple-Intelligence-Bestandteile. Das hat technische wie personelle Gründe – und um das Image geht es auch.

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Apple Intelligence auf Mac, iPhone und iPad

Apple Intelligence auf Mac, iPhone und iPad.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird wichtige Teile seiner Apple-Intelligence-Funktionen in iOS 18, IPadOS 18 und macOS 15 erst 2025 anbieten können – inklusive der größten Verbesserungen für die Sprachassistentin Siri sowie der Unterstützung für mehr Sprachen als nur US-Englisch. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg in einer Meldung vom Sonntag. Es sei auch denkbar, dass der Support für ChatGPT nicht mit den ersten Releases der neuen Betriebssysteme erscheine, der Plan sei allerdings, die Funktion noch 2024 einzuführen.

Apple hatte unter anderem angekündigt, dass Siri künftig deutlich besser mit natürlicher Sprache zurechtkommen soll. Diese Funktion könnte es für die Region USA schon in diesem Jahr geben. Dazu gehört auch, dass Nutzer sich versprechen können sollen, ohne die Anfrage wiederholen zu müssen. Auch ein verbessertes "Type to Siri" (für Tastatureingaben) könnte sofort verfügbar gemacht werden, genauso wie eine Datenbank mit Informationen und Anleitungen zu Apple-Produkten.

Mehr Kontext für Siri, darunter die Verwendung bereits auf dem Gerät vorhandener Informationen aus Terminen, E-Mails oder Chats, könnte hingegen erst 2025 erscheinen, ähnlich wie der geplante "semantische Index" für den gesamten Content auf dem Gerät. Auch die Kontrolle von Apps und Gerätefunktionen scheint erst für 2025 geplant zu sein, um beispielsweise Fotos für Nachrichten direkt mittels Sprache editieren lassen zu können. Auch die sogenannte On-Screen-Awareness, bei der Siri Zugriff auf Bildschirminhalte erhält, braucht bei Apple angeblich noch etwas Zeit.

Apple hatte bereits während seiner Keynote klargemacht, dass man die Apple-Intelligence-Funktionen nach und nach ausrollen werde. Besonders die fehlende Internationalisierung zum Start dürfte ein Schmerzpunkt sein. Apple wolle unter anderem vermeiden, dass es zu Auslastungsproblemen bei den eigenen Ingenieuren kommt, berichtet Bloomberg. "Der Versuch, zu viele neue Dinge auf einmal auf den Markt zu bringen, hat Apple in der Vergangenheit geschadet. Außerdem haben die Entwickler mehr Zeit, die neuen Funktionen in ihren Anwendungen zu unterstützen", heißt es in dem Bericht. Auch helfe der Start mit amerikanischem Englisch, Zeit für das Training in anderen Sprachen zu gewinnen.

Da Apple seine eigene Sprachmodelle nutzt, kostet das Zeit und Geld. Gleiches gilt für den Ausbau der Cloud-Infrastruktur, die Apple auch über eigene Server mit M-SoCs abwickeln will. Zu viele Nutzer könnten dazu führen, dass die Technik nicht mehr hinterherkommt, wie man dies aus der Anfangsphase von ChatGPT kennt. Apple fürchtet zudem Schäden für sein Image, wenn generative KI-Funktionen zu halluzinierten Ausgaben führen. Mit einer kleineren Nutzerbasis lassen sich diese Probleme schneller erkennen und beheben. Apple sucht außerdem nach neuen Partnern für weitere Chatbot-Integrationen. So soll es weiterhin Gespräche mit Alphabet, Anthropic und chinesischen Unternehmen wie Baidu oder Alibaba geben. Weiterhin schreibt Bloomberg, dass auch andere angekündigte Funktionen womöglich erst später 2024 erscheinen. Dazu gehört die neue Kategorienverwaltung in Apple Mail und der Coding-Assistent Swift Assist für Xcode. Immerhin: Apple Intelligence soll vom Start weg Benachrichtigungen smart priorisieren können, fasst deren Inhalte zusammen genauso wie die aus E-Mails, Notizen und Websites. Außerdem soll es neue generative Werkzeuge zum Schreiben, Erzeugen von Bildern und Emojis ("Genmoji") geben.

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(bsc)