Dieselgipfel: Autohersteller wollen 5 Millionen Diesel mit neuer Software ausstatten

BMW, Daimler, Opel und Volkswagen verpflichten sich auf dem Dieselgipfel mit der Bundesregierung, Autos der Emissionsklassen Euro 5 und 6 mit neuer Software auszurüsten.

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Dieselgipfel: Autohersteller wollen 5 Millionen Diesel mit neuer Software ausstatten

Nachdem Greenpeace-Aktivisten dem Bundesverkehrsministerium aufs Dach gestiegen waren, zog die Konferenz ins Innenministerium um – die Aktivisten zogen mit.

(Bild: Greenpeace auf Twitter)

Lesezeit: 1 Min.

Mehr als fünf Millionen Diesel-Autos in Deutschland sollen mit einer neuen Software weniger Schadstoffe ausstoßen. Darin enthalten sind 2,5 Millionen Fahrzeuge von Volkswagen, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als ein Ergebnis des Dieselgipfels mit Bund und Ländern in Berlin mit.

Die Nachrüstung soll sofort nach Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) an Autos der Emissionsklassen Euro 5 und 6 von BMW, Daimler, Opel und Volkswagen durchgeführt werden. Den Fahrzeughaltern sollen dadurch keine Kosten entstehen. Auf mögliche weitergehende technische Abgas-Umrüstungen direkt an Motorbauteilen, die zunächst fraglich waren, geht die Mitteilung nicht ein. Die Autohersteller wollen sich außerdem am geplanten Fonds "Nachhaltige Mobilität für die Stadt" beteiligen.

Dem VDA ging es bei dem Treffen vor allem darum, Diesel-Fahrverbote zu vermeiden, die nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart möglich wurden. Der Diesel gehöre zu einem "zukunftsfähigen und nachhaltigen Antriebsmix", meinen die Autohersteller. Da Diesel-Pkw deutscher Hersteller seit rund zehn Jahren serienmäßig mit Partikelfiltern ausgestattet seien, sei die "Feinstaubfrage bei diesen Fahrzeugen gelöst". Zudem seien die Stickoxidemissionen des Straßenverkehrs von 1990 bis 2015 in Deutschland um rund 70 Prozent zurückgegangen.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
)

(anw)