Digitale Medien dämpfen Axel Springers Umsatzminus [Update]

Im vergangenen Quartal ging der Umsatz des Medienkonzerns im Vorjahresvergleich um 3 Prozent auf 631 Millionen Euro zurück. Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner sieht eine "robuste Entwicklung".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Der Medienkonzern Axel Springer hat in den drei Monaten bis Ende September 631,4 Millionen Euro umgesetzt und damit 3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Vertriebserlöse seien stabil gewesen und der Rückgang bei den Werbeerlösen habe sich abgeschwächt, teilt das Unternehmen mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg von 92,7 Millionen auf 102,2 Millionen Euro an.

Als einziger Geschäftsbereich mit Umsatzwachstum zeigte sich die drittgrößte Konzernsparte Digitale Medien (bild.de, welt.de, gofeminin.de und transfermarkt.de). Der Umsatz stieg hier um 27,1 Prozent auf 109 Millionen Euro an – davon entfielen 75,7 Millionen auf Werbeerlöse –, das EBITDA betrug 6,7 Millionen gegenüber einem Ergebnisminus von 5,2 Millionen im Vorjahr.

[Update: Der Konzern setzt im Internet auf eine Doppelstrategie: Verstärkt Geld für seine Inhalte im Internet verlangen sowie weiter mit Google und anderen Suchmaschinen zusammenarbeiten. Im Gegensatz zur Drohung des Medienunternehmers Rupert Murdoch werde Axel Springer seine Angebote beispielsweise für Google nicht sperren, sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. Er betonte, kostenlose journalistische Angebote im Netz seien "kein Naturgesetz". Der Konzern entwickele kostenpflichtige Inhalte für mobile Empfangsgeräte. Solange sich Google an die Spielregeln halte und die Medien an den Erlösen beteilige, bleibe die Suchmaschine ein unverzichtbarer Partner.]

Der Umsatz im Segment Zeitungen national ging im vergangenen Quartal von 312 Millionen auf 300,4 Millionen Euro zurück. Das EBITDA ließ von 86,3 Millionen auf 76,2 Millionen Euro nach. Der Umsatzrückgang habe sich durch eine Steigerung der Vertriebserlöse um 1,1 Prozent verlangsamt. Außerdem vermeldet Axel Springer eine positive Entwicklung der Anzeigenumsätze bei der "Bild"-Gruppe. In den vergangenen neun Monaten sank die durchschnittliche verkaufte Auflage des Boulevardblatts "Bild" gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 3,23 Millionen, die der "Bild am Sonntag" um 4,1 Prozent auf 1,68 Millionen.

Der Umsatz der Sparte Zeitschriften national ging um 6,7 Prozent auf 123,2 Millionen Euro zurück. Das EBITDA wuchs hier um 1,1 Prozent auf 15,1 Millionen Euro. Der Umsatz im Bereich Print international schrumpfte um 24 Prozent auf 73,3 Millionen Euro, das EBITDA hier um 66,1 Prozent auf rund eine Million Euro.

Döpfner sieht eine "robuste Geschäftsentwicklung", verdeutliche, dass der Konzern eine gute Ausgangsposition hat, um von einer möglichen Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überdurchschnittlich zu profitieren. Für das laufende Geschäftsjahr bleibt das Unternehmen aber bei seinem vorsichtigen Ausblick. (anw)