Digitale Hamburger S-Bahnen werden noch klimafreundlicher

Das Leitsystem der vier seit September 2022 automatisch fahrenden Hamburger S-Bahnen bekommt ein Update, um mehr Energie zu sparen.

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In vier Hamburger S-Bahn-Zügen muss der Triebfahrzeugfüher nur eingreifen, wenn es eine Störung gibt.

(Bild: S-Bahn Hamburg)

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Das Leitsystem der automatischen Züge der Hamburger S-Bahn bekommt ein Update. Die vier Züge, die seit September 2022 fast automatisch fahren, sollen künftig durch eine neue Software klimafreundlicher als bisher fahren. Das neue System soll testweise zum ÖPNV-Weltkongress 2025 (UITP) in Hamburg eingesetzt werden, heißt es in einer Mitteilung der S-Bahn Hamburg.

Die vier Züge wurden mit den Zugsteuerungssystemen Automatic Train Operation (ATO) und European Train Control System (ETCS) ausgestattet. Dadurch können sie von selbst anfahren, beschleunigen, bremsen und halten. Die S-Bahnen bekamen Balisenantennen, Radare und ETCS- und ATO-Computer, auch die Infrastruktur entlang der Strecke wurde aufgerüstet. Der Triebfahrzeugführer überwacht die Vorgänge und greift nur noch bei Störungen ein.

Das Leitsystem 2.0 soll Energie einsparen helfen, indem es künftig die Positionen aller Züge im Netz genau kennt. So könnten Halte auf freier Strecke verhindert werden. Außerdem vermeide das System Lastspitzen beim Stromverbrauch, indem es verhindert, dass mehrere Züge gleichzeitig anfahren. Lastspitzen entstehen häufig, wenn mehrere Systeme auf einmal hochgefahren werden, die dann kurz nach dem Einschalten sehr viel Strom verbrauchen.

Durch das Update soll der Stromverbrauch künftig um bis zu 30 Prozent sinken. "Gemessen am aktuellen Energiebedarf der S-Bahn Hamburg würden wir allein in der Hansestadt den Energiebedarf von 10.000 Haushalten im Jahr einsparen", erläutert Kristian Weiland, Entwicklungsleiter Digitale Schiene Deutschland. "Wir entwickeln hier bei der S-Bahn Hamburg die Technik, die später bundesweit zum Einsatz kommen soll."

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Die vier aufgerüsteten S-Bahnen der Baureihe 474 sind auf der Linie S2 unterwegs. Dort fahren sie auf dem eigens für den digitalen Betrieb ausgestatteten Streckenabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf. Bis 2030 sollen alle 256 Züge der S-Bahn automatisch fahren können, 65 Züge der neuen Baureihe seien bereits bestellt, heißt es aus Hamburg.

(anw)