Digitalisierung des Gesundheitswesens: Lauterbach mahnt zu mehr Tempo

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens muss schneller gehen, ohne dabei den Datenschutz zu vernachlässigen, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

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(Bild: lenetstan/Shutterstock.com)

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  • dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringt auf mehr Tempo bei digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen, sieht aber auch noch Nachbesserungsbedarf. "Es soll jetzt nicht das Rad neu erfunden werden", sagte der SPD-Politiker zum Auftakt eines Diskussionsprozesses mit zahlreichen Akteuren am Mittwoch in Berlin. "Aber ich glaube, wir müssen in einigen Bereichen nachsteuern, während wir beschleunigen." So warne er davor, den Datenschutz gegen die Nutzung der Digitalisierung auszuspielen. Oft seien es Fehler in der Architektur von Anwendungen, die zu Datenschutzproblemen führten.

Lauterbach betonte, es gehe nicht allein um mehr Transparenz und Effizienz. "Sondern wir wollen durch die Digitalisierung auch eine Medizin ermöglichen, die es bisher noch nicht gibt, also eine bessere Qualität." Internationales Vorbild hierfür sei Israel, wovon er sich bei einer Reise in der kommenden Woche ein Bild machen wolle.

Die Corona-Pandemie habe Impulse für Angebote wie Videosprechstunden gegeben, die nun verstetigt und weiterentwickelt werden müssten, erläuterte Lauterbach. Die Corona-Warn-App sei für viele auch ein erster Kontakt zur Digitalisierung im Gesundheitswesen überhaupt gewesen. Digitale Kern-Anwendung seien elektronische Patientenakten, um die herum sich vieles aufbauen könne, sagte Lauterbach.

Nach langem Gezerre wurden sie 2021 als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten gestartet und sollen mehr und mehr Funktionen bekommen. Die Koalition strebt an, dass für die Nutzung das Prinzip "Opt out" kommen soll – also, dass man aktiv widersprechen muss und nicht aktiv einwilligen. Bei mehreren Digitalprojekten wie etwa auch elektronischen Rezepten kam es zuletzt zu Verzögerungen.

(olb)