Direct-to-Cell: Neue Starlink-Satelliten deutlich heller

Aktuell sind die Direct-to-Cell-Satelliten von SpaceX fünfmal heller als bisherige Starlink-Satelliten. Astronomen fürchten Beeinträchtigungen ihrer Arbeit.

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Smartphone mit Starlink-Verbindung

Direct-to-Cell von SpaceX soll herkömmliche Smartphones mit Satelliteninternet versorgen. Allerdings sind die Satelliten deutlich heller als andere und tragen zur Lichtverschmutzung des Himmels bei, fürchten Astronomen.

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.

Eine neue Untersuchung nährt Befürchtungen, dass die Zunahme erdnaher Satelliten in Zukunft immer stärker die Weltraumforschung beeinträchtigt. Im Fokus stehen dabei die neuen Direct-to-Cell-Starlink-Satelliten (DTC) von SpaceX, die Direktverbindungen zu Smartphones ermöglichen sollen. Sie sind den Ergebnissen zufolge fast fünfmal heller als herkömmliche Starlink-Satelliten. Die Untersuchung wurde vom Centre for the Protection of Dark and Quiet Skies from Satellite Constellation Interference veröffentlicht, das zur Internationalen Astronomischen Union gehört, einer weltweiten Vereinigung von Astronomen.

Die Direct-to-Cell-Satelliten kreisen in einer Höhe von 350 Kilometern. Dies ist niedriger als die der regulären Starlink-Satelliten für Internetverbindungen, die die Erde in 550 Kilometer Höhe umkreisen. Derzeit hat SpaceX bereits 100 DTC-Satelliten im Orbit. Geplant ist, deren Zahl auf 7500 zu erhöhen – eine entsprechende Genehmigung ist beantragt. Smartphones können sich mit den Satelliten ohne spezielle Hardware verbinden. Beim Internet-Dienst von Starlink ist hingegen eine spezielle Antenne erforderlich. SpaceX erhofft sich auf diese Weise, zusammen mit Mobilfunknetzbetreibern ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen.

Im Januar 2024 brachte SpaceX die ersten sechs DTC-Satelliten in den Orbit. In ersten Versuchen wurden erfolgreich Textnachrichten versendet und Videotelefonate geführt. Die Dienste sollen schrittweise ab diesem Jahr eingeführt werden. Die DTC-Satelliten sind etwas größer als die Starlink-Internet-Satelliten, was an ihrer Antenne liege.

SpaceX zeigte sich anlässlich des Starts der ersten Satelliten zuversichtlich, die Helligkeit der Satelliten am Himmel noch senken zu können. Hierzu seien Gespräche mit Astronomen geplant, erklärte das Unternehmen von Elon Musk. Auch die Untersuchung geht davon aus, dass es noch zu Verbesserungen kommt – allerdings seien die Satelliten aufgrund ihrer geringeren Höhe dann immer noch 2,6 Mal heller als andere Starlink-Satelliten. Positiv sei allerdings, dass sich die DTC-Satelliten einen größeren Anteil ihrer Zeit im Erdschatten befinden. Dies kompensiere ihre Auswirkungen auf astronomische Beobachtungen ein wenig, heißt es in dem Papier.

(mki)