Diskussion um MPEG-4-Lizenzen macht Fortschritte

Patentinhaber und MPEG Licensing Administration wollen die Lizenzbedingungen für MPEG-4 ändern, um potenziellen Lizenznehmern entgegen zu kommen.

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Von
  • Volker Zota

Aufgrund zahlreicher Einwände gegen die ursprünglich geplanten Lizenzbedingungen der "MPEG-4 Visual Patent Portfolio License", scheinen Patentinhaber und MPEG LA potenziellen Lizenznehmern entgegen zu kommen. Am 18. und 19. April trafen sich laut einer Mitteilung der MPEG Licensing Administration (MPEG LA) Vertreter der MPEG-4-Patentinhaber, um erneut über die Lizenzbedingungen zu diskutieren.

Zum einen soll es nun "angemessene Begrenzungen für bestimmte Lizenzgebühren" neben De- und Encoder geben, um eine bessere Kostenabschätzung zu gewährleisten. Zudem wird es vermutlich Schwellenwerte geben, unterhalb derer von der Verwendungshäufigkeit abhängige Lizenzabgaben wegfallen.

Die MPEG LA wies ausdrücklich noch einmal darauf hin, dass noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen sind, vielmehr handele es sich um einen fortschreitenden Prozess. Patentinhaber und MPEG LA haben ein nächstes Treffen für Ende Juni angesetzt, bei dem -- so die Hoffnung der MPEG LA -- endlich alle strittigen Punkte geklärt werden sollen. Ende Januar hatte die MPEG LA einen Vorschlag für die Lizenzbedingungen vorgestellt, der MPEG-4 schlagartig ins Interesse der Medien rückte -- wenn auch im Wesentlichen durch negative Schlagzeilen. So hat Apple bislang von der Veröffentlichung des bereits fertiggestellten, mit MPEG-4 ausgestatteten QuickTime 6 abgesehen, weil der Firma die Lizenzabgaben für MPEG-4 zu hoch erscheinen. Codec-Hersteller On2 Technologies erhob schwere Vorwürfe gegen die MPEG-4-Patentinhaber und forderte das US-Justizministerium zu einer kartellrechtliche Untersuchung wegen versuchter Monopolisierung seitens der MPEG-4-Patentinhaber auf. (vza)