Disney+: Neue Nutzungsbedingungen bereiten Account-Sharing-Sperre vor

Disney+ hat den Nutzungsvertrag für deutsche Kunden aktualisiert. Eine Änderung ermöglicht, künftig gegen Trittbrettfahrer vorzugehen.

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(Bild: AFM Visuals/Shutterstock.com)

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Von
  • Nico Jurran

Disney+ hat damit begonnen, seinen deutschen Kunden eine überarbeitete Fassung seiner Nutzungsbedingungen per Mail zukommen zu lassen. Die Änderungen seien "mit Einführung unserer neuen Disney+ Abo-Optionen" (siehe unten) nötig. Dabei nutzt der Abo-Videostreamingdienst auch gleich die Gelegenheit, um die rechtlichen Voraussetzungen für die angekündigte Account-Sharing-Sperre zu schaffen.

Diese soll ab einem noch nicht genannten Zeitpunkt wie beim Konkurrenten Netflix dafür sorgen, dass sich der Dienst nur im Haushalt des jeweiligen Kunden nutzen lässt und eine Weitergabe der Zugangsdaten an Dritte außerhalb dieser Räumlichkeiten mit einer Sperre des Zugangs geahndet werden kann. In Kanada hatte Disney die neuen Nutzungsbedingungen bereits im September eingeführt, nun ist es auch in Deutschland so weit.

So heißt es unter Punkt 1c des neuen Nutzungsvertrags unter der Überschrift "Teilen des Disney+ Accounts (Account Sharing)" nun wörtlich: "Sofern nicht anderweitig durch Ihre Abo-Optionen erlaubt, dürfen Sie Ihren Disney+ Account nicht mit Personen außerhalb Ihres Haushalts teilen. "Haushalt" bezeichnet die Gesamtheit der Endgeräte, die (1) für die Nutzung Ihres Disney+ Accounts an Ihrem privaten Hauptwohnsitz verwendet werden oder wurden und (2) von Personen verwendet werden, die dort wohnen. Wenn wir ein unzulässiges Account-Sharing feststellen, können wir angemessene technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Disney+ Accounts außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt)."

Interessanterweise wird in dem zitierten Absatz gleich zweimal die Formulierung "sofern nicht (anderweitig) durch ihre Abo-Optionen erlaubt" verwendet. Wie Netflix plant also offensichtlich auch Disney+, Kunden die Möglichkeit einzuräumen, (gegen Bezahlung) den Hauptvertrag so zu erweitern, dass auch Personen außerhalb des eigenen Haushalts diesen (in bestimmtem Maße) nutzen können. Eine Regelung zu Zweitwohnsitzen und Ferienwohnungen sowie zur Nutzung des Dienstes im Urlaub konnten wir in den neuen Bedingungen nicht finden.

Disney+ baut ab dem 1. November sein Tarifmodell um. So wird das bisher 9 Euro teure Abonnement in Zukunft als "Premium-Tarif" 12 Euro pro Monat kosten und weiterhin 4K-Auflösung und Dolby Atmos bieten, während es zum bisherigen Preis nur noch das "Standard"-Abonnement mit FullHD-Auflösung und ohne HDR-Bild und 3D-Sound gibt. Weiterhin führt Disney+ ein Werbeabo für 6 Euro monatlich ein, das hinsichtlich Bild- und Tonqualität dem Standardabo entspricht, aber keine Downloads erlaubt. (nij)