Disney geht ab Sommer gegen Account-Sharing vor

Untersagt ist Account-Sharing bei Disney+ bereits. Ab Sommer will das Unternehmen auch aktiv dagegen vorgehen – und Zusatzmitglieder nur gegen Geld erlauben.

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Disney will bald gegen Personen vorgehen, die ihren Disney+-Account mit anderen teilen.

(Bild: Shutterstock.com/Ivan Marc)

Lesezeit: 2 Min.

Ab Sommer möchte Disney offenbar aktiv gegen Nutzer vorgehen, die ihren Disney+-Account mit anderen teilen. Das kündigte Disney-Finanzchef Hugh Johnston bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalsahlen an. Personen, die von Disney als Account-Sharer identifiziert werden, sollen dann ein eigenes Abo angeboten bekommen.

Im späteren Jahresverlauf sollen Abonnenten die Möglichkeit bekommen, Zusatzmitglieder gegen eine zusätzliche Gebühr zu ihrem Abo dazuzubuchen – nach dem Vorbild von Netflix. Wie viel das kosten soll, blieb offen. Bei Netflix kann man maximal zwei Zusatzmitglieder hinzubuchen, die jeweils 5 Euro pro Monat kosten.

Ziel der Maßnahmen sei es, die Abonnentenzahl zu vergrößern, sagte Johnston. Unklar blieb zunächst, wie streng Disney gegen das Account-Sharing vorgehen will – also was passiert, wenn man sein Konto weiterhin mit anderen teilt. Dazu machte Disney noch keine Angaben.

Dass Disney nach dem Netflix-Vorbild gegen Account-Sharing vorgehen will, ist seit dem vergangenen Sommer bekannt. Seitdem bereitet das Unternehmen die Maßnahmen vor. In einem ersten Schritt hat Disney die Nutzungsbedingungen von Disney+ aktualisiert, um überhaupt zu definieren, was erlaubt ist und was nicht.

"Sofern nicht anderweitig durch Ihre Abo-Optionen erlaubt, dürfen Sie Ihren Disney+ Account nicht mit Personen außerhalb Ihres Haushalts teilen", heißt es in den neuen Nutzungsbedingungen, die im vergangenen Oktober für Deutschland vorgestellt wurden. Ein Haushalt wird wie bei Netflix als privater Hauptwohnsitz definiert. Zuvor hatte es in den Nutzungsbedingungen von Disney+ lediglich geheißen, es sei nicht erlaubt, den Streaming-Dienst mit "Dritten" zu teilen.

Seine überarbeiteten Nutzungsbedingungen führte Disney zuerst in Kanada ein, dann folgte Deutschland und nun auch die USA. Sie sind die Grundvoraussetzung für die Umsetzung der Account-Sharing-Maßnahmen. Auch wenn die Nutzungsbedingungen in Deutschland schon länger gelten, ging Disney bislang nicht gegen Personen vor, die ihren Account aktiv teilen. Ab dem kommenden Sommer dürfte sich das ändern.

(dahe)