Dividenden und Aktienrückkäufe: Analysten erwarten Geldschwemme von Apple
Bis zu 300 Milliarden US-Dollar könnte der iPhone-Konzern in den kommenden 3 Jahren für seine Investoren ausgeben. Das Unternehmen will "Cash-neutral" werden.
Apples immenser Bestand an Barmitteln könnte sich in den kommenden Jahren praktisch auf Null reduzieren – und zwar willentlich. Der Konzern hatte den Weg zu dieser "Cash-neutralen" Position bereits vor einem Jahr angekündigt. Nun haben Analysten von Loop Ventures errechnet, um wie viel Geld es dabei gehen könnte: Sie kommen bis 2021 auf rund 300 Milliarden US-Dollar.
Weniger Aktien = steigende Kurse
Die Summe werde, so das Research-Haus, in dem unter anderem der bekannte Apple-Marktbeobachter Gene Munster arbeitet, auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verteilt. 85 Prozent davon will Apple zum Erwerb eigener Anteilsscheine einsetzen, 15 Prozent direkt an Aktionäre ausschütten. Um "Cash-neutral" zu werden, müsse Apple seinen Bargeldbestand um fast 150 Milliarden Dollar reduzieren, so Loop Ventures. Dabei scheint der iPhone-Konzern aufs Gas drücken zu wollen – dies werde ihm innerhalb von drei Jahren gelingen und nicht wie vom Markt geschätzt in fünf Jahren, so Loop Ventures.
Das Anstreben der "Cash-neutralen" Position sei Apples "größter Hebel", den Aktienkurs zu steigern. Die Mechanik ist einfach: Der Rückkauf sorgt für einen geringeren Aktienbestand, was wiederum den Gewinn pro Aktie steigert. Loop Ventures theoretisiert, dass sich so ein Kursplus von 24 Prozent in den kommenden drei Jahren erzielen lasse.
Apple gibt sich bei Aufkäufen sparsam
Denkbar ist natürlich auch, dass Apple Teile seines Bargeldbestandes für den Aufkauf von anderen Unternehmen einsetzt. Hier gibt sich der Konzern bislang äußerst konservativ. Die bislang größte Ausgabe, die sich Apple in den vergangenen Jahren für Mergers & Acquisitions (M&A) geleistet hat, waren drei Milliarden Dollar für den Kopfhörerproduzenten Beats. Im April wurde allerdings bekannt, dass der iPhone-Hersteller einen Manager für das Thema Unternehmensentwicklung, wozu auch M&A gehört, in seine obersten Ränge berufen hat.
Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Gerüchte, dass Apple einen Medienkonzern oder einen Internet-Konkurrenten übernehmen könnte – spekuliert wurde etwa über den Kauf von Netflix oder den von Time Warner. Getan hat sich hier bislang öffentlich nichts. (bsc)