Doch erneute Stellenstreichungen bei Siemens-Tochter SBS

Bis Ende 2003 sollen 150 Arbeitsplätze sozialverträglich gestrichen werden.

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Von
  • Torge Löding

Ganz so scharf scheint die Kurskorrektur beim Krisenmanagement der IT-Dienstleistungstochter Siemens Business Systems (SBS) wohl doch nicht gewesen zu sein: Nachdem Spartenchef Paul Stodden den Einsatz von "kreativen Mitteln" wie Abbau von Überstunden und Teilzeitarbeit angekündigt hatte, um damit auf einen weiteren Stellenabbau verzichten zu können, sollen bis Ende des Jahres nun wohl doch zusätzlich 150 Arbeitsplätze vernichtet werden. Das sagte Benedikt Georgi, Sprecher der Betriebsleitung, gegenüber der dpa. "Wir möchten die konjunkturelle Schwäche ohne betriebsbedingte Kündigungen überstehen", fügte er hinzu. Nun sollen die vor einigen Wochen von Stodden angekündigten "Kreativmaßnahmen" genutzt werden, um die 150 Stellen sozialverträglich zu streichen.

Das Unternehmen will unter anderem Zeitverträge nicht verlängern, 40- Stunden- in 35-Stunden-Verträge umwandeln und verstärkt auf Teilzeitarbeit setzen. SBS hat in Paderborn derzeit etwa 1900 Beschäftigte. "Die Durststrecke wird das ganze Jahr über anhalten", sagte Georgi weiter. SBS rechne für 2003 mit einem leichten Umsatzrückgang. "Wir wollen das Jahr mit einem vernünftigen Ergebnis überstehen", so der Sprecher. Entlassungen seien aber nicht das geeignete Mittel. Beschäftigte, die jetzt entlassen würden, müssten spätestens 2004 wieder eingestellt werden, wenn es wieder bergauf ginge. Deutschlandweit seien von dem Sparprogramm bis Ende 2003 etwa insgesamt 1400 Stellen betroffen. (tol)