Donnerstag: Aktivisten warnen vor Massenüberwachung, Googles neuer KI-Assistent
Bürgerrechtler gegen EU-Pläne + KI-Assistent mit Augen und Ohren + Meta-Plattformen mit Problemen + Bedenken der Bürger bei KI + Patches gegen Windows-Angriffe
Über 50 Organisationen machen gegen die "Going Dark"-Gruppe der EU und ihre Überwachungsliste mobil. Deren Ansatz sei "losgelöst von technischen Realitäten", denn das Konzept der EU würde die systematische Schwächung aller digitalen Sicherheitssysteme erfordern, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Verschlüsselung. Derweil hat Google sein Project Astra mit Gemini 2.0 kombiniert zu einem universellen und multimodalen KI-Assistenten für Smartphones und Smartglasses. Dieser kann für die Unterstützung der Nutzer auf andere Google-Dienste wie die Suche, Maps und Lens zugreifen, ist bislang aber nur testweise verfügbar. Schwierigkeiten hatte hingegen Meta Platforms. Gestern Abend funktionierten sämtliche Dienste des Konzerns bestenfalls eingeschränkt. Das betraf vorrangig Facebook, Instagram und Threads, aber auch Whatsapp war nicht 100-prozentig zuverlässig. Mittlerweile scheinen die meisten Probleme aber wieder behoben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Zahlreiche Bürgerrechtsorganisationen wie der Chaos Computer Club und rund 50 weitere Organisationen warnen vor Plänen der EU, "Strafverfolgungsbehörden den größtmöglichen Zugang zu personenbezogenen Daten zu gewähren". Die Empfehlungen der von der EU dafür eingerichteten Arbeitsgruppe stellten "grundlegende Risiken einer Massenüberwachung sowie erhebliche Gefahren für die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre" dar. Die Aktivisten kritisieren das von der Arbeitsgruppe empfohlene Konzept "Lawful Access by Design", wonach ein Zugang für Ermittler zu unverschlüsselten Kommunikationsdaten direkt in die Technik eingebaut werden soll. Das schreiben sie in einem offenen Brief: EU-Ermittler wollen Verschlüsselung umgehen – und die Mathematik.
Neben dem neuen KI-Modell Gemini 2.0 hat Google auch Fortschritte beim "Project Astra" verkündet. Dahinter steckt die Arbeit an einem universellen, multimodalen KI-Assistenten im Smartphone oder auf Smartglasses, der den Nutzer sowohl visuell als auch sprachlich unterstützen kann. Zudem kann sich der KI-Assistent mittlerweile verschiedene Dinge merken, sodass der Anwender das System als Gedächtnisstütze nutzen kann. Zwar ist Project Astra momentan nur einem begrenzten Kreis von Testern zugänglich, aber der KI-Assistent kann jetzt verschiedene Sprachen verstehen und in diesen Sprachen auch antworten. Zudem kann er sich auch Dinge länger merken: Googles schnellerer KI-Assistent Project Astra hat Augen, Ohren und Gedächtnis.
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Am gestrigen Mittwoch waren sämtliche Dienste des US-Konzerns Meta nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar. Das betraf Instagram, Threads und Facebook – Whatsapp funktionierte immerhin zwischenzeitlich wieder, aber nicht 100-prozentig zuverlässig. Nachrichten etwa kamen häufig nur stark verzögert oder gar nicht an. Ebenso erschienen Profile entweder gar nicht oder nur mit langer Wartezeit. Auf Portalen für Störungsmeldungen gingen Zehntausende Hinweise ein. Sie schienen weltweit oder zumindest nicht nur in Deutschland zu herrschen. Im Laufe des gestrigen Abends bestätigte Meta die Probleme und gab später Entwarnung, die Dienste scheinen wieder zu funktionieren: Instagram, Whatsapp, Threads und Facebook zwischenzeitlich down.
Drei Viertel der Bundesbürger (76 Prozent) sorgen sich um die Glaubwürdigkeit von Medien, wenn Künstliche Intelligenz (KI) im Spiel ist. Sie gehen davon aus: die Technik führt dazu, dass Vertrauen in Nachrichten und Medieninhalte sinkt. Das ist ein Kernergebnis der Studie "Transparenz-Check" zur "Wahrnehmung von KI-Journalismus", die die Landesmedienanstalten am Mittwoch veröffentlicht haben. 56 Prozent der über 3000 Teilnehmer sehen demnach in KI sogar eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Gleichzeitig halten über 90 Prozent klare Regeln für den Einsatz der Technik in den Medien und Kennzeichnungen für unerlässlich. Das gilt auch für KI im Journalismus: Bei den Bundesbürgern überwiegen die Bedenken.
Aufgrund von laufenden Attacken auf aktuelle Windows-Desktop- und Windows-Server-Versionen sollten Admins sicherstellen, dass Windows-Update aktiv ist und die aktuellen Sicherheitspatches installiert sind. Weiterhin haben die Entwickler noch mehrere Lücken geschlossen, über die Schadcode auf Systeme gelangen kann. Die derzeit ausgenutzte Schwachstelle mit als "hoch" eingestuftem Risiko betrifft verschiedene Windows-10- und Windows-11-Ausgaben. Windows Server ist in mehreren Versionen wie 2008 und 2022 bedroht. Sind Attacken erfolgreich, verschaffen sich Angreifer höhere Nutzerrechte und können in der Regel weitreichenden Schaden anrichten. Das soll verhindert werden mit dem Patchday: Angreifer attackieren Windows und verschaffen sich System-Rechte.
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Auch noch wichtig:
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- Apple Intelligence steht zwar im Zentrum, doch iOS 18.2 bringt auch für Nutzer in der EU neue Funktionen – von AirTag-Freigabe bis zum Kamera-Button. iOS 18.2 steht ab Mittwoch zum Download bereit: Das sind die Neuerungen.
- Bisher konnte Teslas Optimus Bot sich nur auf ebenen Flächen fortbewegen. Nun kann er anspruchsvolleres Gelände bewältigen – wenn auch noch ziemlich ungelenk: Teslas humanoider Roboter Optimus Bot bewältigt auch schwieriges Gelände.
- Seit Jahren kann man in Firefox einstellen, dass man keine Verfolgung des Surfverhaltens wünscht. Jetzt wird diese Option entfernt, denn sie wurde weitgehend ignoriert: Firefox entfernt Haken für "Do Not Track".
- Apples Umsätze mit Wearables sind rückläufig. Grundlegende Funktionen rund um Gesundheit und Sicherheit sollen 2025 neue Watch-Käufer locken: Blutdruckmessung, Satelliten-Messaging und 5G geplant für Apple Watch 2025.
- Rohstoff-Experte Siyamend Ingo Al Barazi erklärt mögliche Folgen von Chinas Rohstoff-Embargo gegen die USA für die deutsche und weltweite Industrie in unserem Interview: Auswirkungen von Chinas US-Exportverbot auf die Rohstoffversorgung.
- Sie kommen freundlich und wohl durchdacht daher, doch bei genauerer Prüfung stellen Open-Source-Maintainer fest, dass immer mehr Bugreports KI-Unsinn sind: Open-Source-Entwickler von KI-Bug-Reports genervt bis zum Burn-out.
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- Der Nachfolger von Gemini 1.5 bringt laut Google Fortschritte bei Multimodalität und Tools mit – für CEO Pichai ein Schritt zum "universellen Assistenten": Googles neues KI-Modell Gemini 2.0 ist multimodal.
- Das Protokoll zur Echtzeit-Gültigkeitsprüfung hat Datenschutzprobleme. Die weltgrößte CA ersetzt es nun durch Zertifikats-Sperrlisten und veröffentlicht einen Zeitplan: Let's Encrypt schafft OCSP-Zertifikatsüberprüfung ab.
(fds)