Donnerstag: Nvidia- & Cisco-Gewinne, Taliban-Beute, Satelliten-Unfall & KI-Alarm
Hardware-Hersteller steigern Ergebnisse + Taliban erbeuten Biometrie-Geräte + Satelliten-Kollision im Orbit + Forscher alarmiert über rassistische Medizin-KI
Sowohl Nvidia als auch Cisco haben neue Quartalsergebnisse vorgelegt, die beide positiv ausfallen. Der Grafikkartenhersteller und der Netzwerkspezialist konnten in den vergangenen drei Monaten ihre Gewinne und Umsätze steigern, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die hohe Nachfrage nach Gaming-Komponenten wie Grafikkarten und Technik für Rechenzentren hat dem US-Chipkonzern Nvidia zu einem überraschend starken zweiten Quartal verholfen. In den drei Monaten bis Ende Juli erhöhte das Unternehmen den Umsatz im Jahresvergleich um 68 Prozent. Der Gewinn stieg sogar um 276 Prozent. Durch den Gaming-Boom verzeichnet Nvidia Rekorderlöse und einen Gewinnsprung. Nur die speziellen Crypto-Mining-Prozessoren bleiben hinter den Erwartungen zurück.
Von hoher Nachfrage profitiert auch Cisco, aber nach Geräten für den Internet- und Datenverkehr. Dies hat dem US-Netzwerkspezialisten im jüngsten Quartal deutliche Geschäftszuwächse beschert. In den drei Monaten bis Ende Juli stieg der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um 14 Prozent und die Erlöse legten um acht Prozent zu. Trotz anhaltendem Chipmangel steigert Cisco Gewinn und Umsatz deutlich durch den Trend zur Heimarbeit und einem hohen Bedarf an Datensicherheit.
Nicht in Sicherheit gebracht wurden offenbar Gerätschaften des US-Militärs zur biometrischen Personenidentifizierung in Afghanistan, denn die radikalislamistischen Taliban sollen diese nun erbeutet haben. Unklar ist, in welchem Umfang auch biometrische Datenbanken für die Terrorgruppe zugänglich sind. Damit könnten Afghanen und Afghaninnen identifiziert werden, die den US-Truppen geholfen haben. Das wäre gravierender als die Erbeutung der Biometrie-Geräte durch die Taliban.
Noch weiter entfernt als Afghanistan gab es offenbar eine ganz andere Kollision. In der Erdumlaufbahn hat sich wohl der heftigste ZusammenstoĂź kĂĽnstlicher Satelliten seit Jahren ereignet. Ein TrĂĽmmerstĂĽck einer russischen Rakete sei mit einem chinesischen Satelliten kollidiert. Was genau passiert ist, ist aber unklar. Der von den USA gepflegte Katalog der kĂĽnstlichen Objekte im Erdorbit gibt aber Hinweise auf die heftigste Satelliten-Kollision seit ĂĽber zehn Jahren.
Künstlich ist auch die Intelligenz manch medizinischer Geräte, aber diese zeigt sich teilweise rassistisch. Eine internationale Forschungsgruppe macht auf die Gefahr aufmerksam, dass selbstlernende Algorithmen in der Medizin Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit unterschiedlich behandeln, nachdem die KI die Hautfarbe aus Röntgenbildern bestimmen kann. Helfen synthetische Daten, dieses Problem zu lösen?
Ab heute sind die vom österreichischen Forum Mobilkommunikation (FMK) gehaltenen "5Gespräche" mit 5G-Experten bei YouTube abrufbar. Die 5Gespräche ersetzen das FMK-Diskussionsforum "Wissenschaft mit Weitblick", das Corona-bedingt nicht stattfinden konnte. Das erste Gespräch wurde mit Prof. Dr. Myrtill Simkó, Expertin auf dem Fachgebiet der Molekular- und Zellbiologie, Nanotoxikologie und Strahlenbiologie, geführt und erscheint am heutigen Donnerstag, dem 19. August 2021, bei YouTube.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Auch noch wichtig:
- Nachdem das Bundesverfassungsgericht grünes Licht gegeben hat, ist nun ab Ende August der höhere Rundfunkbeitrag von 18,36 Euro fällig. Dieser wird ab August von Konten eingezogen.
- Eine erste Ausfahrt mit dem Elektroauto Lucid Air zeigt, dass hier ein ernst zu nehmender Konkurrent an den Start geht. Das E-Auto beschleunigt und lädt mit enormem Tempo. Der Lucid Air entpuppt sich als luxuriös-rasante Konkurrenz für den Mercedes EQS.
- Elektroautos im kĂĽnftigen Deutschlandnetz an 1000 Ladestationen aufzuladen soll nach dem Willen des Verkehrsministers Scheuer maximal 44 Cent kosten. Energieversorger kritisieren die Preisobergrenze.
(fds)