Donnerstag: Tesla-Laser, Twitter-Löschung, Cell-Broadcast & Windows-Angriffe

Tesla mit Laser-Scheibenwischer + Twitter: Löschen statt blockieren + Mobilfunk-Warnsystem kommt + Vorsicht bei Office-Docs + Nachrüstung digitaler Krankenakten

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Kämpfer mit Laser

(Bild: FrameStockFootages/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Scheibenwischer stören manche Autofahrer bei der Fahrt und Tesla hat eine Lösung patentiert: Laser soll Wasser und Schmutz von der Windschutzscheibe entfernen. Nachdem Elon Musk seine Firma kürzlich erst als Roboterunternehmen bezeichnet hat und autonom fahrende Autos als Roboter eingestuft werden können, will er also seine Roboter mit Laser ausstatten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Mit Laser könnte man Wasser und Schmutz von Glasflächen wegbrennen. Mit der Methode lässt sich ein Laser-basierter Scheibenwischer für Fahrzeuge realisieren. Ein entsprechendes Patent hat das US-Patentamt Tesla erteilt. Das Verfahren kann nach den Vorstellungen der Firma auch für Fotovoltaikanlagen und Dächer eingesetzt werden. Nach dem Patent für Scheibenreinigung per Laser könnten Roboterautos mit Laser nicht mehr fern sein.

Ein Patent ist nicht notwendig für die aktuellen Tests bei Twitter. Der Kurznachrichtendienst testet in seiner Webversion eine freundlichere Möglichkeit, einzelne Follower zu entfernen. Bislang konnte man Follower lediglich blockieren. Damit erprobt Twitter eine von mehreren geplanten Funktionen, die vor allem Personen mit weniger Datenschutzkenntnissen zu mehr Aktivität ermutigen sollen. Die neue Funktion Twitters ist die Entfernung unliebsamer Follower statt sie komplett zu blockieren.

Twitter ist zwar gut zur Verbreitung aktueller Nachrichten, aber Warnungen vor drohenden oder sich ausbreitenden größeren Notfällen und Katastrophen sollen über ein zentrales Warnsystem des Bundes ausgelöst und über die Mobilfunknetze an Handys in einem bestimmten Gebiet gesendet werden können. Technisch geht das mittels sogenannter Cell Broadcasts, also Übertragungen an alle empfangsbereiten Handys in einzelnen Mobilfunkzellen. Deutsche Netzbetreiber müssen das nun installieren, denn der Bundestag beschließt einstimmig ein neues Mobilfunk-Warnsystem mit Cell Broadcast.

Warnungen vor Computer-Angriffen gibt es nicht per Cell Broadcast, aber hier: Angreifer bringen zurzeit gezielt präparierte Microsoft-Office-Dokumente in Umlauf, die nach dem Öffnen Windows-Computer mit Schadcode infizieren. Die einer Warnmeldung von Microsoft zufolge mit dem Bedrohungsgrad "hoch" eingestufte Sicherheitslücke betrifft die HTML-Rendering-Engine MSHTML von Windows. Standardmäßig sollten Schutzmaßnahmen greifen, aber trotzdem ist Vorsicht geboten vor präparierten Office-Dokumenten, denn sie werden zu Attacken auf Windows missbraucht.

Andere Schutzmaßnehmen hat der Bundesdatenschutzbeauftragte im Sinn, denn er weist vier große gesetzliche Krankenkassen an, die neue elektronische Patientenakte (ePA) mit zusätzlichen Datenschutzfunktionen zu schützen. Ohne diese Erweiterungen verstoße sie gegen die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Kassen sind zwar dagegen, aber der Datenschutz befiehlt den Krankenkassen Nachrüstungen an den digitalen Krankenakten.

Heute verkündet der Bundesgerichtshof seine Entscheidung hinsichtlich des Verlinkens urheberrechtlich geschützter Werke mittels Framing. Der EuGH hat zu dem Framing-Streit im März gesagt, dass lizenzfreies Einbetten fremder Inhalte auf einer Webseite nur dann zulässig ist, wenn der Rechteinhaber keine technischen Schutzmaßnahmen durch DRM (Digital Restriction Management) eingebaut hat.

Auch noch wichtig:

  • Iris-Scans, Familienbeziehungen, persönliche Vorlieben: Eine von den USA initiierte Datensammlung gegen Betrug bedroht nun Menschenleben. Wie die afghanische Biometrie-Datenbank in die Hände der Taliban gelangte.
  • Der Erfolg von mobilen Free-to-Play-Games ist ungebrochen und beschert der Branche einen Milliardenumsatz. Die Spiele werden häufig von Minderjährigen gezockt. Mit Zauberbeeren in den Ruin: Kostenfalle "Free to Play".
  • Europas Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion ist in 30 Jahren von 44 Prozent auf 9 Prozent gefallen, sagt Intel-Chef Pat Gelsinger in einem Interview mit der FAZ und verspricht 80 Milliarden Investition in Europa.
  • Der BGH verkündet heute auch sein Urteil darüber, ob Influencerinnen ihre Instagram-Posts als Werbung kennzeichnen müssen. Geklagt hat in drei Fällen der Verband sozialer Wettbewerb.

(fds)