Doom Eternal nach heftigen Spielerprotesten ohne Denuvo Anti-Cheat

id Software wollte Doom Eternal mit Denuvo Anti-Cheat schĂĽtzen. Nach heftiger Kritik rudert man nun zurĂĽck und will das Toolkit mit dem PC-Patch 1.1 entfernen.

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Doom Eternal: Entwickler rudern bei Denuvo Anti-Cheat zurĂĽck

(Bild: Bethesda)

Lesezeit: 3 Min.
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Der Battlemode-Multiplayer des Shooters Doom Eternal ist die Premiere für das Anti-Cheat-Toolkit von Denuvo. Nachdem bekannt wurde, dass Publisher Bethesda und Entwickler id Software für das Spiel nicht nur Denuvos Anti-Tamper-Protection als Kopierschutz verwenden, sondern zusätzlich auch die Anti-Cheat-Software der Firma installieren, gab es lautstarke Proteste von Spielern und Fans des Shooters, der auch im Test bei c't überzeugte. Die zuvor größtenteils positiven Nutzerbewertungen auf Steam kippten und das Spiel sammelte seit dem 16. Mai zu beinahe 90 Prozent negative Rezensionen ein.

Kritisiert wurde von den Spielern unter anderem, dass Anti-Cheat auch fĂĽr die Einzelspieler-Kampagne aktiv war, dass die tiefe Systemintegration der Denuvo-Software ein Sicherheitsrisiko sei und dass die Performance des grafisch opulenten Shooters leide.

Auszug aus den Nutzerbewertungen von Steam: Seit dem 16. Mai sind die negativen Bewertungen auf der Spieleplattform massiv in der Ăśberzahl. Grund dĂĽrfte die Aufregung um die Integration der Denuvo-Anti-Cheat-Software sein, die ab dem 14. Mai kommuniziert wurde.

(Bild: Bild: Valve)

In einem Beitrag auf der US-Plattform Reddit machte nun id Softwares Executive Producer für Doom Eternal, Marty Stratton, unter dem Nickname martyatid seinen Kotau und versprach, dass zumindest Denuvro Anti-Cheat im nächsten Update 1.1 herausgepatcht werden soll- das Update ist erst einmal nur für die PC-Version vorgesehen und soll planmäßig innerhalb einer Woche verteilt werden.

Bei der nun anstehenden Suche nach einer Lösung für den weiterhin nötigen Schutz des Multiplayer-Modus vor Cheatern sei für id Software Voraussetzung, dass man Nutzern, die lediglich die Einzelspieler-Kampagne knacken wollen, eine Möglichkeit geben muss, auch ohne installierte Anti-Cheat-Werkzeuge auszukommen.

Darüber hinaus sei man weder vom Publisher Bethesda zu Denuvo Anti-Cheat gezwungen worden, noch mit der Qualität der Software unzufrieden. Stratton dementierte jedoch, dass die Performance- und Stabilitätsprobleme des Spiels seit dem Update 1 mit Denuvo zu tun hätten. Man hätte einige Stellen im Code als Absturzursachen ausgemacht und für das Update 1.1 behoben. Er bedankte sich bei der Community, die bei der Bug-Jagd sehr hilfreich gewesen sei.

Auch den Leistungsproblemen sei man auf der Spur und habe Änderungen bei der Zuweisung des Grafikspeichers im Verdacht, die man im Patch 1 eingeführt und für das Update 1.1 nun wieder rückgängig gemacht habe.

Denuvo Anti-Cheat sammelt nach Angaben von Entwickler Irdeto Informationen über die Interaktion von Betriebssystem und Spiel und sendet diese an Server des Entwicklers. So will man erkennen können, ob Cheat-Programme wie Aimbots aktiv sind. Denuvo Anti-Cheat feiert bei "Doom Eternal" seine Premiere. Das Programm ist grundsätzlich unabhängig von Irdetos ebenfalls umstrittenem Kopierschutzsystem Denuvo Anti-Tamper, das zufällige Prüfabfragen im Programmcode von Videospielen platziert. Der Shooter von id Software ist mit Patch 1 sowohl mit Anti-Cheat als auch Anti-Tamper von Denuvo geschützt, nach dem Update auf Version 1.1 soll dann nur noch die Anti-Tamper-Protection aktiv sein. (csp)