"Dorfromantik": Brettspielvariante ist jetzt "Spiel des Jahres"

Vor zwei Jahren räumte das Videospiel "Dorfromantik" eine Reihe von Preisen ab. Nun folgt die Brettspielvariante mit einer besonders renommierten Auszeichnung.

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Spielszene

"Dorfromantik – Das Brettspiel"

(Bild: Spiel des Jahres)

Lesezeit: 3 Min.

Zwei Jahre, nachdem das digitale Vorbild bei Preisverleihungen abgeräumt hat, hat jetzt "Dorfromantik – Das Brettspiel" die begehrte Auszeichnung als "Spiel des Jahres" gewonnen. Das teilte die Jury am Sonntag mit und lobte, dass die Brettspielvariante den Druck aus dem Alltag nehme. Von Partie zu Partie stecke das kooperative Wohlfühlspiel neue, spannende Ziele, "aber verlieren kann man nie". Entwickelt wurde die analoge Variante von Lukas Zach und Michael Palm, die jetzt in Berlin ausgezeichnet wurden. Zusammen mit den Verantwortlichen des Pegasus-Verlags nahmen die beiden die Trophäe "unter tosendem Applaus" entgegen, schreibt die dpa. Der "Oscar für Brettspiele" wird seit 1979 vergeben.

In der Brettspielvariante von "Dorfromantik" legen bis zu sechs Mitspieler und -spielerinnen gemeinsam sechseckige Plättchen zu einer dörflichen Landschaft zusammen. Dabei versuchen sie, Aufträge der Bevölkerung zu erfüllen und etwa ein möglichst langes Gleis zu bauen, oder einen Fluss zu verlängern. Im Verlauf gibt es Punkte, die im Verlauf der wiederspielbaren Kampagne neue Plättchen freischalten, die sich in verschlossenen Schachteln verbergen. Dadurch kann man den Highscore immer weiter nach oben treiben, heißt es in der Erklärung. Die beiden Autoren hatten die Idee dazu der dpa zufolge bereits 2021. Mit den Entwicklern von Toukana Interactive schlossen sie daraufhin einen Lizenzvertrag, jetzt lobten sie die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Die Vorlage zum Brettspiel ist erst vor zwei Jahren erschienen und konnte nicht nur viele sehr gute Rezensionen einheimsen. Bei heise online war von einem "perfekten Zeitfresser als Abwechslung vom stressigen Alltag" die Rede, der sich gekonnt beim Brettspielvorbild "Carcassonne" bediente. Auch dort hat man in jeder Partie eine feste Anzahl an zufällig ausgewählten Karten zur Verfügung, die aneinander gelegt werden müssen, um die romantischen Landschaften zu erschaffen. Punkte gibt es für große abgedeckte Flächen und für die Erfüllung der kleinen Quests. Dadurch kann auch die Spielzeit immer weiter verlängert werden. Für Dorfromantik gab es 2021 nicht nur die Hauptauszeichnung beim Deutschen Entwicklerpreis, sondern auch zwei Auszeichnungen beim Deutschen Computerspielpreis.

Das Brettspiel könnte jetzt von der Bekanntheit der digitalen Vorlage profitieren, meint man auch beim Branchenverband Spieleverlage. Auch das diesjährige "Kennerspiel des Jahres", "Challengers!", ist derweil von Videospielen inspiriert, als Vorlage dienen die sogenannten "Auto-Battler". Bei denen laufen Kämpfe zwischen den aus Karten zusammengebauten Kontrahenten automatisch ab. "Wir merken, wie beide Welten immer weiter zusammenwachsen", meint Jens Junge vom Institut für Ludologie (Spielwissenschaft) gegenüber der dpa. Es sei kein Zufall, dass gute Spiele aus dem Digitalen auch im Analogen funktionieren. "Wenn man den Spirit dann mit rüber nimmt, wenn man eine gute Spielidee hat, dann kann man sie auch digital oder eben analog umsetzen."

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(mho)