Dot.com-Mitarbeiter wählen Interessenvertretung

Mitarbeiter von Startups in San Francisco haben jetzt Gewerkschaftswahlen beantragt.

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Von
  • Angela Meyer

Während die Kundendienstmitarbeiter bei Amazon.com noch versuchen, genügend Stimmen für eine Gewerkschaftswahl zusammen zu bekommen, haben ihre Kollegen bei Startups in San Francisco diese jetzt beantragt. 36 Mitarbeiter von Etown.com und ShopAudioVideo.com wählen voraussichtlich im Januar ihre Interessenvertretung. Laut Reuters ist dies der erste größere Erfolg der US-Gewerkschaften in der Dot.com-Welt.

Nachdem der Wert ihrer Aktienoptionen deutlich gesunken sei, habe auch die Bereitschaft der Mitarbeiter abgenommen, auf angenehme Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhungen zu verzichten. Während die Geschäftsleitung auf ihre Offenheit gegenüber Beschwerden verweist, kritisieren die Mitarbeiter, dass diese wiederholt ignoriert worden seien und setzen jetzt auf eine organisierte Interessenvertretung. Lew Brown, Chef von Collaborative Media, der der Muttergesellschaft der beiden Unternehmen, zeigte sich von der Aktion überrascht: "Uns hat keine Gewerkschaft gesagt, dass eine Wahl beantragt wurde." Er meinte aber auch: "Aber natürlich kann ich meinen Kopf nicht in den Sand stecken und muss damit umgehen."

Gewerkschaftsvertreter beschuldigten dagegen das Unternehmen bereits im Oktober, vier Mitarbeiter wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten entlassen zu haben. Brown bestreitet dies heftig: "Die Idee, dass wir Leute wegen ihrer Gewerkschaftsaktivitäten entlassen haben, ist absurd. Wir würden nicht einmal daran denken, so etwas zu tun." (anm)