Dot.coms - die Pleitebilanz

Das Jahr 2000 entpuppte sich für die Dot.Coms nach anfänglicher Euphorie als die Zeit der großen Desillusion - willkommen in der Wirklichkeit.

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Von
  • Michael Kurzidim

Das Jahr 2000 entpuppte sich für die Dot.Coms nach anfänglicher Euphorie als die Zeit der großen Desillusion – willkommen in der Wirklichkeit. Der Internet-Dienstleister webmergers wollte es genau wissen und hat nachgezählt: Insgesamt 210 Internet-Startups segelten in den letzten zwölf Monaten schnurstracks in die Pleite; sechzig Prozent davon im vierten Jahresquartal.

Nachdem sich in der zweiten Jahreshälfte die US-Konjunktur langsam abkühlte und die Prognosen für die Zukunft ein eher graues Bild malen, schlug auch für die Internet-Startups die Stunde der Wahrheit. Dabei bestätigen die Statistiken, was auch Branchenkenner schon wiederholt betonten: Rund 75 Prozent der Konkurse betrafen den B2C-Sektor (Business-to-Consumer) – nette Ideen für den konsumfreudigen und gut verdienenden Internet-Surfer, die sich aber letztlich am Markt nicht durchsetzen konnten. Zu rund 55 Prozent mussten E-Commerce-Firmen das Handtuch schmeißen, in rund 30 Prozent der Zusammenbrüche waren Content-Anbieter verstrickt. Unterm Strich verloren zwischen 12.000 und 15.000 Arbeitnehmer ihren Job. Aktienspekulanten mit morbiden Charakterzügen sollten auf den Dot.Com-Friedhöfen dotcomfailures.com oder fuckedcompany.com spazierengehen, auch um ein Gespür dafür zu entwickeln, welchen Startups sie in Zukunft den Zutritt ins eigene Portefolio verweigern sollten.

Als wesentlich widerstandsfähiger im harten Sturm von Wettbewerb und Konkurrenz aber dürften sich die B2B-Unternehmen (Business-to-Business) erweisen, zu denen beispielsweise auch der in den letzten Tagen arg gebeutelte Software-Anbieter Intershop aus Jena zählt – der möchte sich mehr und mehr vom reinen E-Commerce-Spezialisten zum B2B-Anbieter mausern.

Die Ergebnisse der Untersuchung in voller Länge und Breite will webmergers per E-Mail an diejenigen versenden, die sich auf der Website registrieren. Dazu ist lediglich die Eingabe der E-Mail-Adresse erforderlich. (ku)